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Stadtplan Salzburg

Salzburg

160pxAbb. 1 Wappen von Salzburg
Basisdaten
Höhe424 m
PLZ5020, 5023, 5026, 5061, 5071, 5081, 5082
Vorwahl0662
Adresse der VerwaltungMirabellplatz 4
5020 Salzburg
Websitestadt-salzburg.at
BürgermeisterHarald Preuner (ÖVP)

Salzburg (in der Antike lateinisch Iuvavum, heutige lateinische Bezeichnung Salisburgum, im bairisch-österreichischen Dialekt Soizbuag) ist die Landeshauptstadt des gleichnamigen Landes der Republik Österreich. Mit Einwohnern (Stand ) ist sie nach Wien, Graz und Linz die viertgrößte Stadt Österreichs. Sie liegt im Salzburger Becken. Prägend für die Stadt sind die Stadtberge, die durch das Stadtgebiet fließende Salzach und die von weitem sichtbare Festung Hohensalzburg. Der Nordwesten der Statutarstadt Salzburg grenzt an Freilassing in der Bundesrepublik Deutschland (Freistaat Bayern, Landkreis Berchtesgadener Land), das übrige Stadtgebiet an den Bezirk Salzburg-Umgebung, landläufig „Flachgau“ genannt.

Im Jahr 488 begann am selben Ort der Niedergang der römischen Stadt Iuvavum. Salzburg wurde 696 als Bischofssitz neu gegründet und 798 Sitz des Erzbischofs. Die Haupteinnahmequellen Salzburgs bildeten Salzgewinnung, der Handel damit sowie der Handel mit Gold, das seit 1300 in den Tauern abgebaut wurde.

Die Festung Hohensalzburg, das Wahrzeichen der Stadt und unverkennbarer, weltberühmter Teil ihrer Silhouette, stammt aus dem 11. Jahrhundert. Sie ist eine der größten mittelalterlichen Burganlagen Europas und diente während kriegerischen Belagerungen dem jeweiligen Erzbischof und den Salzburgern als Wehrburg und als Zufluchts- und Überlebensort mit eigener Zisterne.

Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und seine Nachfolger bauten Salzburg im 17. Jahrhundert zur Residenzstadt aus. In Folge der barocken Baulust entstanden prunkvolle Schlösser und Kirchen, die bis heute das Stadtbild prägen. Im Süden der Stadt wurde Schloss Hellbrunn mit dem ihn umgebenden Schlosspark und den Alleen gebaut und die Wasserspiele eingerichtet. Als bekanntester Salzburger gilt der 1756 hier geborene Komponist Wolfgang Amadeus Mozart, weshalb die Stadt den Beinamen „Mozartstadt“ und der Flughafen den Namen „Salzburg Airport W. A. Mozart“ trägt. Das historische Zentrum der Stadt steht seit 1996 auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.

Heute ist Salzburg international für die Sommerfestspiele bekannt, die der Regisseur Max Reinhardt gemeinsam mit dem Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal, dem Komponisten Richard Strauss und anderen 1920 ins Leben gerufen hat. Sie wurden mittlerweile um die von Herbert von Karajan gegründeten Oster- und Pfingstfestspiele sowie um die Mozartwoche im Januar erweitert, sodass die Stadt, die auch über bedeutende mittelalterliche, Renaissance- und Barock-Architektur und Mozart-Gedenkstätten verfügt, das ganze Jahr über von Touristen und Kunstliebhabern überflutet wird.

Von wirtschaftlicher Bedeutung sind auch die zahlreichen Messen und Kongresse, sowie die vielen Handels-, Tourismus- und Dienstleistungsbetriebe. Aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage bildet die Stadt Salzburg den Kern der grenzüberschreitenden „EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land-Traunstein“. Zudem ist sie Knotenpunkt für wichtige Straßen- und Schienenrouten im West–Ost-Verkehr (Innsbruck–Salzburg–Wien) sowie transalpin, bzw. von Norden nach Süden verlaufend (München–Salzburg-Villach).

Geographie

Lage

Die Stadt Salzburg liegt am Nordrand der Alpen, in der Mitte des Salzburger Beckens. Der historische Altstadtkern befindet sich an der Salzach und wird von Festungs- und Mönchsberg sowie dessen westlichem Ausläufer, dem Rainberg, begrenzt.

Östlich des Altstadtkerns erheben sich am rechten Salzachufer der Kapuzinerberg und der kleine Bürglstein, im Süden der Stadt der Hellbrunner Berg und der Morzger Hügel, westlich des Stadtteils Altliefering der kleine Lieferinger Hügel. Im Südwesten befindet sich, ein wenig außerhalb der Stadtgrenze, der von einer Seilbahn erschlossene 1973 m hohe Untersberg, der weit in das nördliche Umland die Silhouette prägt. Landschaftlich sind weiters der im Westen liegende Hohe Stauffen und im Süden die Salzburger Kalkhochalpen mit Göll, Hagengebirge und Tennengebirge dominant. Im Osten bilden der 1288 m hohe Stadtberg Gaisberg und die Osterhorngruppe die Grenze des Salzburger Beckens. Nördlich der Stadt erreicht der Fuß des Plainberges mit der Wallfahrtsbasilika Maria Plain das Stadtgebiet. Nordöstlich schließt sich die Hügellandschaft des Flachgaus zum Alpenvorland an, mit dem Haunsberg als letztem Alpenausläufer. Ein geschlossener Auwaldgürtel entlang von Salzach und Saalach reicht im Norden bis in das Stadtgebiet hinein.

Der Auwald westlich der Saalach und das dahinter liegende Hügelland, der Högl, gehören bereits zum Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern. Im Nordwesten grenzt das bayerische Freilassing, nur durch die Saalach getrennt, an den Salzburger Stadtteil Liefering.

Die Salzburger Altstadt liegt auf 420 bis 426 m Seehöhe. Der höchste Punkt des Stadtgebietes ist die Gaisbergspitze mit 1288 m, die Saalachmündung am Böschungsfuß ist mit 404 m der tiefste Punkt des Salzburger Beckens. Das Gemeindegebiet umfasst  km², davon fallen 2238 Hektar auf Bauland (34,0 %), 503 ha auf Verkehrsfläche (7,7 %), 1080 ha auf Wald (16,5 %) und 342 ha auf Gewässer (5,2 %).

Stadtteile

Die Stadt gliedert sich – unabhängig der historischen Katastralgemeinden – in 24 Stadtteile und drei angrenzende Landschaftsräume. Den historischen Kern bildet die Altstadt links und rechts der Salzach (Stadtteil Salzburger Altstadt), an die die alten, seit dem Mittelalter bestehenden Vorstädte Mülln und Nonntal anschließen.

Um 1900 entstand westlich der Altstadt der Stadtteil Riedenburg. Auf dem Gebiet der geschliffenen rechtsufrigen Bastionen und Kasernen entstand im Gebiet um die Andräkirche die sogenannte Neustadt, die von den Salzburgern meist Andräviertel genannt wird, westlich des Hauptbahnhofs der Stadtteil Elisabeth-Vorstadt und nördlich von Mülln der Stadtteil Lehen.

Die meiste Architektur der Stadtteile Aigen, Parsch, Itzling und Gneis wurde nach 1900 gebaut. Die einst selbständigen Dörfer, späteren Vororte Maxglan im Westen, Liefering im Nordwesten, Gnigl im Osten und Morzg im Süden wurden in der Zwischenkriegszeit eingemeindet und gehören heute zu den Stadtteilen Salzburgs. In dieser Zeit bildete sich allmählich der durchgehend bebaute Siedlungsstreifen entlang der Moosstraße in Leopoldskron-Moos heraus.

Nach 1950 entstand als jüngster Siedlungskern Salzburg-Süd mit den Teilen Josefiau, Herrnau und Alpensiedlung. Als ausgebaute alte Umstadtdörfer stammen auch die Stadtteile Langwied, Kasern, Taxham und Schallmoos aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, ebenso im Norden der Stadtteil Itzling Nord als junger Siedlungssplitter, der sich nahtlos an den Siedlungsraum der Gemeinde Bergheim anschließt. Südlich von Gneis liegen die ebenfalls jungen Siedlungen Eichethofsiedlung und Birkensiedlung. Sie wurden unter der Stadtteilbezeichnung Gneis Süd zusammengefasst. Westlich des Flughafens erstreckt sich als schmaler Streifen in Nord-Süd-Richtung der Stadtteil Maxglan West, zu dem die Kendlersiedlung und die kleinen ehemaligen Weiler Pointing und Loig gehören. Die Kendlersiedlung setzt sich in den schon zur Gemeinde Wals-Siezenheim gehörenden Häusern der Glansiedlung fort. Die Häusergruppen Pointing und Loig schließen an das Walser Siedlungsgebiet Himmelreich an.Außerhalb der Siedlungsräume liegen im Stadtgebiet von Salzburg die geschlossenen Landschaftsräume Hellbrunn sowie Gaisberg am Fuß des Stadtbergs Gaisberg und Heuberg, das die im Stadtgebiet liegenden, teils besiedelten Anhöhen des gleichnamigen Bergs einnimmt. Die Landschaftsräume werden ebenfalls als Stadtteile geführt.

Katastralgemeinden

Salzburg ist in 14 Katastralgemeinden aufgeteilt (Fläche Stand 31. Dezember 2019):

Die Namen der Stadtteile entsprechen großteils den gleichnamigen Katastralgemeinden, deren Grenzen weitestgehend im frühen 19. Jahrhundert (vor 1830) festgelegt wurden. Die Bezeichnung Aigen I besagt, dass die einstige Gemeinde Aigen 1939 zum weitaus größten Teil in die Stadt Salzburg eingemeindet wurde. Der verbleibende Teil wurde unter der Bezeichnung Aigen II als kleine eigene Katastralgemeinde der Nachbargemeinde Elsbethen zugeteilt. Gleich bzw. entsprechend umgekehrt verhält es sich bei den Katastralgemeinden Liefering I, Siezenheim II und Wals II (zur Gemeinde Wals-Siezenheim), Bergheim II (zur Gemeinde Bergheim), Hallwang II (zur Gemeinde Hallwang) und Heuberg II (zur Gemeinde Koppl). Das Größenverhältnis der Katastralgemeinden Gaisberg I in Salzburg und Gaisberg II in Elsbethen ist etwa ausgeglichen.

Geschichte

Frühgeschichte und bayerische Zeit

Das Gebiet der Stadt ist seit der Jungsteinzeit bis heute durchgehend besiedelt. In der La-Tène-Zeit war es ein Verwaltungszentrum der keltischen Alaunen im Königreich Noricum. Die Bewohner der Stadtberge wurden nach dem Einmarsch der Römer im Jahr 15 v. Chr. entsprechend der römischen Stadtplanung in den Raum der Altstadt übersiedelt. Das neu entstandene Municipium Claudium Iuvavum war seit der Regentschaft Kaiser Claudius´ eine der wichtigsten Städte der nun römischen Provinz Noricum. Als die Provinz Noricum 488 zu Beginn der Völkerwanderung zerfiel, verblieb ein Teil der romano-keltischen Bevölkerung im Land, die gemeinsam mit den Ureinwohnern im 6. Jahrhundert unter die Herrschaft der Bajuwaren kamen. Bischof Rupert von Salzburg erhielt um 696 n. Chr. die Reste der Römerstadt (oppidum) von Herzog Theodo II. von Bayern sowie ein castrum superius (Obere Burg) auf der Nonnbergterrasse zum Geschenk und sollte im Gegenzug, das Land im Osten und Südosten missionieren. Rupert errichtete eine Kirche bei St. Peter oder an der Stelle des heutigen Doms und gründete vermutlich auch das dazugehörende Männerkloster, sowie das Frauenstift Nonnberg für seine Verwandte Erentrudis. Seit 739 ist Salzburg Sitz eines Diözesanbischofs, seit 798 Erzbistum. Unter Erzbischof Virgil wurde der erste Dom errichtet. Die Marienkirche, ab 1139 Pfarrkirche, dann Kirche der Petersfrauen, heute Franziskanerkirche, bestand spätestens seit Anfang des 9. Jahrhunderts.Das Land Salzburg und seine Grafschaften bekamen durch den aufblühenden Salzbergbau und die weiträumige Missionstätigkeit immer mehr Einfluss und Macht innerhalb Bayerns. Im Jahr 996 verlieh Kaiser Otto III. Erzbischof Hartwig das Marktrecht und das Münzregal (vermutlich auch das Mautrecht). 1077 entstand der erste Teil der Festung Hohensalzburg. 1120/30 wurde erstmals ein Stadtrichter urkundlich erwähnt. Am linken Salzachufer war mit dem Dom, der Bischofsresidenz nordwestlich des Doms, dem Domkloster an dessen Südseite, dem St Peter-Stift und dem Frauengarten (wohl nach einem ehemaligen Frauenkonvent, der 1583 aufgehoben wurde) ein weitläufiger geistlicher Bezirk entstanden. Erst während des 12. Jahrhunderts begann sich die bürgerliche Siedlung – in der Getreidegasse, in der Abtsgasse (= Sigmund Haffner-Gasse) und entlang des Kais – mit neuen Siedlungsstätten auszubreiten. Um 1280 wurde die erste Stadtbefestigung angelegt. Das älteste bekannte Stadtrechts-Dokument stammt aus dem Jahr 1287.

Fürsterzbischöfliche Residenzstadt

Seit der Schlacht bei Mühldorf 1322 war das Erzbistum mit dem Mutterland Bayern verfeindet. Von 1328 bis 1803 war Salzburg ein selbständiges Territorialfürstentum innerhalb des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, das vom jeweiligen Erzbischof regiert wurde. Die wirtschaftliche Blüte der Stadt im 15. Jahrhundert führte zu einem wachsenden Selbstbewusstsein der Bürger, das sich Rechte erkämpft hatte, im Gegenzug aber auch zu Pflichten herangezogen wurde. Erzbischof Leonhard von Keutschach, der das Erzbistum mit hohen Schulden übernommen hatte, führte das Land durch kluge Politik und planvollen Wirtschaftsmaßnahmen zu großem Wohlstand.

Im Zug der Reformation kam es nach Martin Luthers Thesenanschlag an der Schlosskirche in Wittenberg zu einer Zerrüttung innerhalb der Bevölkerung. Viele Bürger wandten sich dem Protestantismus zu und wurden bald vom Landesvater aufgefordert, sich entweder wieder zum Katholizismus zu bekehren oder Salzburg zu verlassen. Wer hartnäckig der Luther-Religion treu blieb, wurde bis 1590 des Landes verwiesen. Diese autoritäre Vorgehensweise brachte dem Erzbischof scharfe Kritik von Seiten der Bevölkerung ein. Schließlich belagerten aufständische Knappen und Bauern im Jahr 1525 die Festung Hohensalzburg, in der sich Keutschachs Nachfolger Erzbischof Matthäus Lang von Wellenburg verschanzt hatte. Erst mit Hilfe von erkauften Truppen des Schwäbischen Bundes konnten die Aufständischen zum Rückzug gezwungen werden.

Durch den Salz- und Goldabbau und den Handel damit zählte das Erzbistum um 1600 zu den reichsten Fürstentümern des Heiligen Römischen Reichs. Wichtige Voraussetzungen dafür waren die Verbindung nach Venedig über die Tauernstraße, der Verkehrsweg in den süddeutschen Raum und auch die schiffbare Salzach. Die Straße von Gnigl in Richtung Linz und Salzkammergut war die Transportroute für das steirische Eisen.

1587 wurde Wolf Dietrich von Raitenau Fürsterzbischof und begann mit Freude und Eifer, die Altstadt – nach dem Vorbild Roms – neu zu gestalten. Gemeinsam mit Vincenzo Scamozzi ging er daran, den mittelalterlichen Baubestand abzureißen und durch neue Gebäude zu ersetzen oder sie zumindest teilweise zu barockisieren. Auf der Altstadtseite und auch vor der Stadtmauer, am Gries, entstanden neue Straßenzüge, am rechten Salzachufer auch das Lustschloss Abtenau (Mirabell). Nach dem Brand des spätromanischen Doms im Jahr 1598 setzten die Planungen für einen Neubau ein, das mächtige neues Gotteshaus entstand allerdings erst unter Wolf Dietrichs Nachfolger Fürsterzbischof Markus Sittikus, dem Erbauer des Lustschlosses Hellbrunn. Der Dom gilt bis heute als der bedeutendste barocke Kirchenbau nördlich der Alpen. Dass er fertiggestellt werden konnte und in den damals unruhigen Zeiten keinen Schaden erlitt, ist u. a. dem folgenden Fürsterzbischof Paris von Lodron zu verdanken, dem es gelang, Salzburg durch kluge Neutralitätspolitik aus dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) herauszuhalten. Nichtsdestotrotz wurde es zu einer der am besten befestigten Städte Europas ausgebaut (s. Beitrag Befestigungen der Stadt Salzburg). Entscheidend für die weitere architektonische und künstlerische Prägung der Stadt war die Persönlichkeit des nächsten Fürsterzbischofs Johann Ernst Thun, der Johann Bernhard Fischer von Erlach nach Salzburg berief. Unter Erzbischof Hieronymus Franz Josef Colloredo von Wallsee und Mels entwickelte sich Salzburg in den Jahren 1772 bis 1800 zu einem kulturellen Mittelpunkt der Spätaufklärung, in dem Wissenschaft und Künste eine Blütezeit erlebten.

Die von Martin Luther initiierte Bewegung der Reformation fand ab den 1520er-Jahren zahlreiche Anhänger unter der Salzburger Bevölkerung. Fürsterzbischof Matthäus Lang (1519–1540) verbot den Protestantismus und kriminalisierte seine Anhänger. Seine Nachfolger Michael von Kuenburg, Johann Jakob von Kuen-Belasy, Georg von Kuenburg, Wolf Dietrich von Raitenau und Markus Sittikus führten im Rahmen der Gegenreformation Maßnahmen gegen die Protestanten und zur Rekatholisierung ein. Wolf Dietrich verwies sie im Jahr 1588 aus dem Erzbistum, hatte aber nur in der Stadt durchschlagenden Erfolg. Salzburg wurde ein Zentrum der Gegenreformation, in dem als sichtbare Zeichen des blühenden Katholizismus Klöster und ein Priesterseminar errichtet sowie zahlreiche Barockkirchen gebaut wurden. Ein Großteil der Bevölkerung war damals in Laienbruderschaften zusammengeschlossen. Wer sich dem Protestantismus zugewandt hatte und nicht mehr zum katholischen Glauben zurückkehren wollte, wurde spätestens 1732 von Fürsterzbischof Leopold Anton von Firmian gezwungen, das Land zu verlassen und sich in die Emigration zu begeben (Salzburger Exulanten).

Ein unrühmliches Kapitel Kulturgeschichte war in den Jahren zwischen 1675 und 1690 geschrieben worden. In dieser Zeit fanden in Salzburg die Zauberbubenprozesse statt, in deren Folge über 150 Personen wegen angeblicher Hexerei hingerichtet wurden. Ein Großteil von ihnen waren Kinder und Jugendliche.

Teil Österreichs

1800 bis 1900

Im Verlauf des Zweiten Koalitionskriegs endete die geistliche Herrschaft in Salzburg, im Jahr 1800 begann die erste Franzosenzeit. Der letzte Fürsterzbischof Graf Hieronimus Colloredo floh 1800 nach Wien und dankte als Landesfürst ab. Salzburg fiel als Kurfürstentum an den als Großherzog von Toskana abgesetzten und des Landes verwiesenen Ferdinand IV. Habsburg-Lothringen (bis dahin bestand die Sekundogenitur, der zufolge der zweitgeborene Sohn des Kaisers Großherzog von Toskana wurde). 1805 fiel Salzburg gemeinsam mit Berchtesgaden an das neugegründete Kaisertum Österreich, kam 1809 unter französische Verwaltung, 1810 an das Königreich Bayern und 1816 mit dem Vertrag von München – als Kreisamt des Landes Oberösterreich – endgültig an Österreich. Im Jahr 1850 wurde das Land Salzburg ein selbständiges Kronland, die Stadt 1861 Sitz einer Landesregierung. In dieser Frühzeit der neuen Landesgeschichte verirrten sich nur wenige Kurgäste, Maler und Literaten nach Salzburg. Im Laufe des Jahrhunderts besuchten immer mehr Touristen aus aller Welt Salzburg.Am 30. April des Jahres 1818 brach am rechten Salzachufer ein Brand aus, der vier Tage wütete und 78 Wohnhäuser sowie Schloss Mirabell beschädigte. Abgesehen vom Wiederaufbau nach der Brandkatastrophe stagnierte die Bautätigkeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1852 begann man, die Ufer der Salzach zu regulieren, acht Jahre später riss man die Stadtbefestigungen ab. Das dabei gewonnene Baumaterial wurde für die neue Salzachbeschlachtung verwendet. Im selben Jahr fand die Eröffnung der Bahnlinien Wien–Salzburg und Salzburg–München statt, die Befestigung wurde geschleift und das frei gewordene Gebiet zwischen Schloss Mirabell und dem Kapuzinerberg fiel der Stadtgemeinde zu. Dort, aber auch nördlich der Bahnlinie und an der Südseite des Mönchsbergs entstanden bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts moderne Viertel. Die Stadt wuchs; Handel und Gewerbe blühten auf.

1901 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Das Ende des Ersten Weltkriegs brachte auch für Salzburg eine Zeit des Hungers und Notstands, die Wirtschaft erholte sich nur langsam. Im Zusammenhang damit wurde ein kommunales Wohnbauprojekt gegründet, und bald begann man, in der Elisabeth-Vorstadt und in Lehen Wohnbauanlagen zu errichten. Während des Krieges war im Jahr 1917 die Festspielgemeinde ins Leben gerufen worden. Ab 1925 wurde der ehemalige Hofmarstall in mehreren Etappen zum Festspielbezirk umgebaut. Mit den seit den frühen 1920er-Jahren regelmäßig stattfindenden Festspielen begründete Salzburg seinen Weltruhm als Kulturstadt.

In der Landeshauptstadt stimmten im Jahr 1919 13,95 % der Wahlberechtigten für die Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei (DNSAP); Hitler besuchte die Stadt öfters, etwa bei einer Tagung seiner Partei in Salzburg im Jahr 1920 oder am 14. August 1923, als er in der Felsenreitschule vor hunderten Sympathisanten aus dem Kreis österreichischer Nationalsozialisten sprach.Zwischen 1935 und 1939 wurden verschiedene Nachbarorte eingemeindet. Nach dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich im März 1938 kam es während der Zeit des NS-Regimes zu Verhaftungen und Deportationen politischer Gegner sowie von Juden und Mitgliedern anderer Minderheiten. Kriegsgefangene erhielten das Wirtschaftsleben aufrecht. Bei Luftangriffen der US Army Air Forces in den Jahren 1944/45 beschädigten Fliegerbomben große Teile der Stadt. Um weiteres Blutvergießen und um Bombardements zu vermeiden, übergab Oberst Hans Lepperdinger entgegen den Befehlen die Stadt am 4. Mai 1945 kampflos an Truppen der US-Armee. Nach Kriegsende wurde Salzburg Sitz des US-Oberkommandos im besetzten Österreich. Die durch Bombentreffer zerstörte Kuppel des Salzburger Doms, ein Teil des Neugebäudes und des Bürgerspitals wurden nach Kriegsende rekonstruierend wiederhergestellt. Aber auch die zerstörten Bürgerhäuser im Kaiviertel und am Gries wurden wieder aufgebaut. In den ersten Nachkriegsjahren befanden sich viele Flüchtlinge in der Stadt. Die Einwohnerzahl stieg von 66.000 vor 1938 auf 129.000 im Jahr 1971. Folglich setzte eine intensive Bautätigkeitein ein, die bis heute anhält und zu neuen Stadtteile beiträgt.

1962 wurde die 1810 bis auf die theologische Fakultät aufgelöste Universität wiedergegründet.

Entwicklung der Stadt Salzburg zwischen 1800 und 2010, dargestellt als Zeitreihe von je 30 Jahren

Die Grafik rechts unten zeigt die zunehmende Entkoppelung von bebauter Fläche und der jeweiligen Zahl der Einwohner nach etwa 1970. Trotz einer beinahe gleichbleibenden Einwohnerzahl wächst der Flächenbedarf für Neubauten (auch) in der Stadt Salzburg weiter stark an. (Daten: jeweilige Summe der bebauten Flächen und Übernahme der jeweiligen Einwohnerzahlen)

Einwohner

Bevölkerungsentwicklung

miniUm das Jahr 1550 hatte die Stadt Salzburg etwa 8.000 Einwohner. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl nur wenig, in der zweiten Hälfte stark an. Im Jahre 1795, kurz vor dem Ende der Herrschaft der Fürsterzbischöfe, wurden 16.837 Bewohner gezählt. Am Ende der napoleonischen Zeit, die von Besatzung, Plünderung und Erniedrigung geprägt war, war die Einwohnerzahl im Jahre 1817 auf 12.037 gesunken. Nach 1860 und nach Ende des Ersten Weltkriegs stieg sie rasch an. 1934 lebten bereits 40.232 Menschen im damals noch kleinen Stadtgebiet.

Mit den Eingemeindungen der Jahre 1935 und 1939 stieg die Einwohnerzahl sprunghaft auf 77.170 an. Der Zweite Weltkrieg verursachte große Verluste unter den aus Salzburg stammenden Soldaten und in der Zivilbevölkerung. Durch die US-amerikanische Besatzung bis 1955 erhöhte sich die Einwohnerzahl nach dem Krieg.

Mit etwa 15.000 Flüchtlingen, vor allem Volksdeutschen, die in Salzburg eine neue Heimat suchten, erhöhte sich bis 1947 die Einwohnerzahl auf 99.244. Der folgende Wirtschaftsaufschwung brachte bis 1970 wiederum große Bevölkerungszuwächse. Während zwischen 1979 und 1990 die Einwohnerzahl etwa gleich blieb, wuchs sie in den folgenden 18 Jahren um weitere 12.000 an.

Im Ballungsraum Salzburg leben aktuell rund 367.000 Menschen (Stand 2019). Der Einwohnerstand betrug am Einwohner.

Bevölkerungsstruktur

Die durchschnittliche Kinderzahl der 36.396 Familien beträgt derzeit 0,97.Trotz des erwarteten Zuzugs von Personen aus dem Stadtumfeld und von Migranten geht die Stadtplanung davon aus, dass die Bevölkerungszahl mittelfristig stagnieren oder sogar sinken wird.

77 % der Bewohner der Stadt Salzburg wurden in Österreich geboren,

  • 4,1 % in Bosnien und Herzegowina,
  • 4,0 % in Serbien oder Montenegro,
  • 3,9 % in Deutschland,
  • 2,9 % in den übrigen EU-Staaten,
  • 2,0 % in der Türkei.

Den höchsten Anteil der außerhalb Österreichs Geborenen hat mit 36,9 % die Elisabeth-Vorstadt, in Schallmoos wurden 35,0 % der Bewohner nicht in Österreich geboren. Einen hoher Anteil an Nichtösterreichern lebt auch in Lehen, im Süden dieses Stadtteils bekennen sich 15 % der Einwohner zum Islam. Den niedrigsten Ausländeranteil hat der Stadtteil Leopoldskron-Moos.

Im Jahr 2006 waren 13 % der Bevölkerung der Stadt unter 15 Jahren alt, 69 % zwischen 15 und 64 Jahren, 18 % älter als 64 Jahre. Der Anteil von Kindern und Jugendlichen unter 15 war im Äußeren Maxglan und in Maxglan-West am höchsten (21 %), jener der Senioren in Riedenburg (22 %). Den größten Anteil an Erwachsenen im Erwerbstätigenalter findet man in der Rechten Altstadt (80 %).

Religionsbekenntnisse

Salzburg ist durch die jahrhundertelange Herrschaft der katholischen Fürsterzbischöfe geprägt, bis heute hat die katholische Kirche die Glaubensmehrheit. Bis zur Auflösung des Fürsterzbistums Salzburg im Jahr 1800 (bzw. 1803) bildeten Kirche und Staat eine Einheit. Die Schwierigkeiten, die die Mitglieder der evangelischen (siehe Salzburger Exulanten) und der jüdischen Gemeinde sowie die der Täufer hatten, zeugen davon. Die Kirchtürme der katholischen Kirchen beherrschen das Bild der Stadt, die bis ins 19. Jahrhundert Das deutsche Rom genannt wurde.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es, bedingt durch Krieg, Vertreibung und Migration, zu einer größeren Vielfalt an Religionen. 2001 waren die Katholiken mit 55,4 % der Stadtbevölkerung die mit Abstand größte kirchliche Gemeinschaft. Seit 2001 hat die Anzahl der Katholiken (wie auch in anderen Teilen Österreich) abgenommen. Die zweitgrößte Gruppe (17,1 %) waren die Bewohner ohne religiöse Bekenntnisse, bei weiteren 6,5 % waren die Bekenntnisse unbekannt.

Die Muslime waren mit 6,8 % der Stadtbevölkerung die viertgrößte Gruppe. An fünfter Stelle befanden sich mit 6,7 % die Bekenner der Evangelischen Kirche A.B. (Augsburger Bekenntnis) in Österreich und die der Evangelischen Kirche H.B. (Helvetisches Bekenntnis) in Österreich. Diese Glaubensgemeinschaften sind vor allem in drei Pfarrgemeinden mit den zugehörigen Kirchen in der Neustadt, in Gneis und in Taxham präsent. Zu den Gemeinschaften des orthodoxen Christentums (Serbisch-Orthodoxe Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche und Russisch-Orthodoxe Kirche) bekannten sich 5,3 % der Bevölkerung. Die russisch-orthodoxe Kirche Maria Schutz steht in Lehen, die rumänisch-orthodoxe Kirche befindet sich im Osten von Schallmoos.Zu den Glaubensgemeinschaften der Altkatholiken, der Methodisten, der Neuapostolischen Kirche, der Mormonen-Gemeinde, der Zeugen Jehovas, des Bundes evangelikaler Gemeinden, der Christengemeinschaft und der Freien Christengemeinde-Pfingstgemeinde bekannten sich insgesamt 1,6 % der Stadtbevölkerung. Daneben bestehen Gemeinden der Mennoniten (Friedensgemeinde) und der Baptisten.

Die katholische Kirche steht mit den orthodoxen Kirchen, der evangelischen Kirche, der altkatholischen Kirche und den Methodisten in ökumenischen Arbeitskreisen im Dialog; regelmäßig werden gemeinsame Gottesdienste gefeiert.

Zu weiteren Religionsgemeinschaften, wie der buddhistischen Gemeinde, den Bahai, der hinduistischen Gemeinschaft und der Gemeinschaft der Sikhs bekannten sich insgesamt 0,7 % der Stadtbevölkerung. In der Salzburger Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde finden mehrmals im Jahr Gottesdienste statt.

Neben den drei Moscheen der Muslime in Schallmoos, Itzling und der Neustadt gibt es einen Gurdwara der Sikhs in Schallmoos. Buddhistische Gebetsräume befinden sich in der rechten Altstadt, in Lehen und in Liefering.

Politik

Kommunalpolitik nach 1880

In der Zeit vom Erwachen der politischen Kräfte bis zum Ende der Monarchie war die Stadt mit steigender Tendenz antiliberal geprägt. Sie besaß starke klerikale und deutsch-nationale Kräfte, die vielfach zersplittert und untereinander verfeindet waren. Robert Preußler war 1914 der erste Sozialdemokrat im Salzburger Gemeinderat. Überhöhte Ausgaben führten um 1890 beinahe zum finanziellen Ruin der Stadt. Mit dem Zerfall der Monarchie endete die Abhängigkeit des Gemeinderats von der kaiserlichen Zentralmacht. Die Zahl der Gemeinderatsmitglieder wurde von 30 auf 40 erhöht. Christlichsoziale, Sozialdemokraten und Deutschnationale besaßen in der Folge einen ähnlich hohen Stimmenanteil. Während der autoritären Zeit des Ständestaates und im Nationalsozialismus wurde Salzburg zwar kommunal verwaltet, besaß aber kaum politische Freiheiten und war weisungsgebunden.

Kommunalpolitik nach 1945

Die erste Nachkriegszeit war von einer engen Zusammenarbeit der SPÖ (von 1945 bis 1991 Sozialistische Partei Österreichs, seit 1991 Sozialdemokratische Partei Österreichs) mit ihrem Bürgermeister Anton Neumayr, der ÖVP und der KPÖ geprägt. Von 1957 bis 1970 regierte der populäre Bürgermeister Alfred Bäck Salzburg.

1972 traten erstmals Bürgerinitiativen (zunächst erfolglos) zur Wahl an. Auslöser zur Gründung war die geplante Verbauung von Freisaal und von Teilen des Landschaftsgartens der Hellbrunner Allee. In einem Kompromiss wurde der weitgehende Erhalt des Grünraumes und die Errichtung der Universität Freisaal vorgeschlagen. Neue Konflikte zwischen Wohnbau und Landschaftsschutz, die bis heute andauern, brachte die im Jahr 1976 geplante Erweiterung des Straßennetzes und die stete Zunahme des (sozialen) Wohnbaus. „Was jahrelang als Gemeinwohl gefeiert wurde – nämlich Menschen ein Dach über dem Kopf zu schaffen, entartete und wurde zum Krebsgeschwür der Stadtlandschaft“.

1965 hatte der Kunsthistoriker Hans Sedlmayr auf die Demolierung und Aushöhlung der Altstadt hingewiesen. Der kulturbewusste Landeshauptmann Hans Lechner sorgte 1967, unterstützt durch von den Mitgliedern der Bürgerinitiativen, für einen ersten Ensembleschutz. 1980 erreichten die Bürgerinitiativen mit Schauspieler Herbert Fux an der Spitze, dem Maler Wilhelm Kaufmann und Richard Hörl, ein Mitbegründer der Bürgerliste, dass die Altstadt mit ihren zahlreichen historischen Gebäuden erhalten bleiben muss.

Der stark zunehmende innerstädtische Verkehr war und ist ein ewiger Zankapfel innerhalb der Stadtpolitik. Die Innenstadtgenossenschaft bekämpfte ab 1960 die Pläne zur Errichtung einer Fußgängerzone in der Altstadt und die „Abschnürung des Verkehrs“. Im Zug der Neuorientierung, wobei dem öffentlichen Verkehr der Vorrang eingeräumt wurde, was maßgeblich von der Bürgerliste initiiert wurde, errichtete man zwischen 1970 und 1994 in 22 Straßenzügen eigene Busspuren. - Seit 1997 ist Salzburg Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.

Seit 1999 wird der Bürgermeister der Stadt Salzburg direkt vom Volk gewählt. Bürgermeister war seitdem bis 20. September 2017 Heinz Schaden (SPÖ). Erster Stellvertreter blieb nach der Wahl 2009 Harald Preuner (ÖVP). Martin Panosch wurde zweiter Stellvertreter für die SPÖ, Claudia Schmidt (ÖVP) neue Stadträtin, Johann Padutsch (Bürgerliste) blieb Stadtrat. Am 20. September 2017 übernahm der bisher erste stellvertretende Bürgermeister Harald Preuner das Amt des Bürgermeisters, Neuwahlen wurden für den 26. November 2017 festgelegt. Preuner erreichte bei der Bürgermeisterwahl mit 35,0 % die meisten Stimmen, aber nicht die nötigen 50 Prozent. In der Stichwahl am 10. Dezember 2017 setzte er sich mit 50,32 % (294 Stimmen Vorsprung) gegen Bernhard Auinger (SPÖ) durch.

Stadtverwaltung

Der Gemeinderat setzt sich aus 40 Mitgliedern zusammen. Neben dem regierenden Bürgermeister besteht die Stadtregierung aus zwei Bürgermeister-Stellvertretern und zwei Stadträten, die gemäß der Stimmenstärke der jeweiligen Parteien (Proporzsystem) ernannt werden. Der Stadtsenat ist als ständiger Ausschuss des Gemeinderates vor allem für Rechts- und Finanzfragen zuständig und besteht aus zwölf Mitgliedern. Innerhalb des Stadtrechts werden Bürgerbegehren und Bürgerbefragungen auf Antrag des Gemeinderates abgehandelt.

Gemeinderats-
wahlen
30.10.
1949
18.10.
1953
20.10.
1957
14.10.
1962
8.10.
1967
8.10.
1972
2.10.
1977
3.10.
1982
4.10.
1987
4.10.
1992
7.3.
1999
7.3.
2004
1.3.
2009
9.3.
2014
10.3.
2019
Wahlbeteiligung (%) 79,3 86,5 77,6 78,5 79,7 70,7 73,2 71,4 62,3 55,2 60,5 64,8 57,5 49,7 48,2
SPÖ 15 15 16 16 19 17 16 15 21 12 13 19 15 15 11
ÖVP 12 14 13 14 13 14 14 12 9 11 11 11 11 8 16
FPÖ* 12 10 10 9 8 9 8 6 6 6 8 4 5 5 3
Bürgerliste 2 7 4 7 6 6 7 6 6
KPÖ 1 1 1 1 1
Sonstige** ABP: 2
LM: 2
ABP: 2 TAZL: 2 NEOS: 5
SALZ: 2
NEOS: 2
SALZ: 1
* „FPÖ“ einschließlich ihrer Vorläuferin „WDU“; ** ABP: Österreichische Autofahrer- und Bürgerinteressenpartei, LM: Liste Masopust, TAZL: Liste Tazl & BZÖ, SALZ: Bürger für Salzburg

E-Government

Über das E-Government-Portal der Stadt Salzburg können Bürger Anträge online ausfüllen und elektronisch an die zuständige Behörde schicken. Diese Form der Antragsstellung vereinfacht den Behördenweg, und das anliegende Verfahren kann schneller erledigt werden. Die Formularlösungen decken u. a. die Bereiche „Bauen und Wohnen“, „Kulturförderungen“ sowie „Natur & Umwelt“ ab.

Städtepartnerschaften

Die erste Städtepartnerschaft wurde 1964 mit Reims, der alten Hauptstadt der Champagne, geschlossen. Diese Stadt war und ist wie Salzburg ein wichtiges geistiges und geistliches Zentrum innerhalb Europas. Der Erzbischof von Reims ist der Chef der Bischöfe von Frankreich, so wie der Bischof von Salzburg der Primas Germaniae (der Erste/Hervorragendste) auf deutschsprachigem Gebiet ist.

1967 schloss Salzburg eine Städtepartnerschaft mit Atlanta, die aber nicht mehr besteht. Im Jahr 1973 folgte Verona, das ebenfalls über eine Weltkulturerbe-Altstadt verfügt. Die Städtepartnerschaft Salzburg-León (Nicaragua) besteht seit 1984. Salzburger Entwicklungsprojekte unterstützen diese Stadt ebenso wie seit 1984 die Partnerregion Singida in Tansania. Singida liegt abseits des Tourismus im Zentrum von Tansania und ist besonders auf Hilfe besonders. Busseto in Italien ist seit 1988 ein Partner und in seiner musikalischen Tradition Salzburg besonders verbunden. Eine weitere Partnerschaft besteht seit 1989 mit Vilnius in Litauen.

Dresden weist seit 1991 auf den kulturellen Austausch Salzburgs mit dem Osten Deutschlands hin. Kawasaki in Japan wurde 1992 als Partnerstadt aufgenommen. Meran in Südtirol ist seit 2000 Partnerstadt. Ebenso existiert seit 2004 eine Städtefreundschaft mit Shanghai.

Wappen

Das Wappen zeigt auf rotem Hintergrund eine gezinnte silberne Stadtmauer, deren Seitenteile perspektivisch zurücktreten und in deren Mitte sich ein Stadttor mit offenen Torflügeln und hochgezogenem Fallgatter befindet. Hinter der Stadtmauer stehen drei silberne Türme - ein sechseckiger mit goldenem Dach und zwei schmälere, gezinnte Rundtürme mit etwas niedrigeren goldenen Spitzdächern.

Die älteste erhaltene Darstellung des Salzburger Stadtwappens stammt aus dem Jahr 1249 und befand sich auf einem Stadtsiegel. Man hat es in dieser Form bis ins 15. Jahrhundert weiterverwendet. Das heutige Stadtwappen ist eine Weiterentwicklung des spätgotischen Typus. Wurde bis vor etlichen Jahren ein kleinteiliges, detailreiches Wappen verwendet, so hat sich später ein stark stilisiertes eingeführt, das bis heute verwendet wird.

Bauwerke

Überblick

Die gesamte bebaute Altstadt, die Neustadt, Mülln, der Mönchs- und der Kapuzinerberg sowie Teile von Nonntal wurden am 5. Dezember 1996 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Kirchen und Klöster

Das älteste bestehende Kloster im deutschen Sprachraum ist Stift Sankt Peter mit der berühmten Stiftskirche. Seit 696 leben, beten und arbeiten hier Mönche. Die Benediktinen-Abtei Nonnberg mit der der Himmelfahrt Mariens geweihten Stiftskirche Nonnberg ist das weltweit älteste ununterbrochen bestehende Frauenkloster. Es wurde zwischen 712 und 715 von Rupert von Salzburg gegründet. Die Franziskanerkirche Unsere Liebe Frau ist vermutlich die älteste Kirche der Stadt. Sie wurde wahrscheinlich sogar vor dem ersten Domgebäude errichtet. Zunächst gehörte sie zum Benediktinerstift St. Peter, zwischen 1130 und 1583 war sie die Klosterkirche der Petersfrauen, nach 1139 bis 1583 war sie auch die Pfarrkirche der Stadt. 1592 übergab sie Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau den Franziskanern. Die Architektur ist romanisch und gotisch, der Altarraum mit dem Hochaltar von Johann Bernhard Fischer von Erlach ist von Chorkapellen umgeben, die im 17. und 18. Jahrhundert entstanden. Ebenso wurde der Innenraum der gotischen Müllner Pfarrkirche in den 1730er-Jahren barockisiert. Eine Gründung von Admonter Mönchen ist die Bürgerspitalkirche St. Blasius. Sie bauten ab 1183 auf eigenem Grund nahe dem Gstättentor eine erste Kapelle, die sie ihrem Schutzpatron, dem hl. Blasius widmeten. Die dem hl. Georg geweihte Festungskirche ist laut Bauinschrift mit den Jahreszahlen 1501 resp. 1502 bezeichnet.

Die erste Barockkirche nördlich der Alpen, der Salzburger Dom, wurde zwischen 1614 und 1628 auf dem Platz eines mittelalterlichen, mehrfach erneuerten und umgebauten Vorgängerbaus errichtet. Zu den zahlreichen barocken Kirchen Salzburgs zählen die dem hl. Maximilian vom Pongau und dem hl. Kajetan geweihte Kajetanerkirche, die dem Stift St Peter gehörende Michaelskirche nahe der Residenz, die im unteren Teil des Kapuzingerbergs liegende Imberg- oder Johanneskirche, die Johannsspitalkirche, die Erhardkirche im Nonntal und die Kollegienkirche. Zu Unserer Lieben Frau, die ein Hauptwerk des Barockbaumeisters Johann Bernhard Fischer von Erlach ist. Nach seinen Plänen entstanden in Salzburg auch die Dreifaltigkeitskirche und die ehemals den Ursulinen gehörende Markuskirche.

Festung Hohensalzburg

Das Wahrzeichen der Stadt, die auf einem steilen Felskegel gelegene Burg, beherrscht nicht nur das Stadtbild, sondern kann aus vielen Himmelsrichtungen weithin gesehen werden. Die Festung wurde ab dem Jahr 1077 im Investiturstreit vom papsttreuen Fürsterzbischof Gebhard als zentrale und wichtigste landesfürstliche Burg des Erzstiftes Salzburg errichtet. Aus dieser Zeit stammen auch die ältesten erhaltenen Teile der Architektur.Die Ringmauer um die Burg wurde in der Zeit der beginnenden Bauernunruhen und der ersten Bedrohung durch die Türken 1465–1485 verstärkt, die Anlage zwischen 1480 und 1484 am Palas umgebaut. Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach ließ die Festung in der Zeit von 1495 bis 1519 wesentlich erweitern und stattete die Räume prunkvoll aus. Unter ihm wurde auch der Reißzug, die weltweit älteste erhaltene Standseilbahn, errichtet. Während der Regierungszeit Fürsterzbischofs Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg fand während der Bauernkriege im Jahr 1525 die einzige, vergebliche Belagerung der Festung statt. Fürsterzbischof Paris Lodron veranlasste den Anbau westlich vorgelagerter Artillerie-Basteien (wie die Hasengrabentorbastei, die Hasengrabenbasteien, die beiden Nonnbergbasteien, sowie die sogenannte Katze) und ließ eine Verbindung zu anderen Wehrbauten auf dem Mönchsberg herstellen. Die letzte Erweiterung fand 1681 mit dem Bau der Kuenburgbastei statt. Die Festung ist mit über 7.000 m², einschließlich der Basteien umfasst sie über 14.000 m² bebaute Fläche, eine der größten Burgen innerhalb Europas.

Auf dem Mönchsberg befinden sich noch andere, eigenständige Schlösschen, einige davon in Privatbesitz, wie das Freyschlössl mit dem Roten Turm, aber auch die Edmundsburg, die der Universität Salzburg gehört.

Schlösser und andere bedeutende Profanbauten

Zwischen Mittelalter und Barock entstanden in und um die Stadt Salzburg mehrere Residenzen, die die Fürsterzbischöfe errichten ließen. Die älteste ist Schloss Freisaal. Sie wurde unter Administrator Prinz Ernst von Bayern im 16. Jahrhundert auf dem Platz eines schon 1392 erwähnten Ansitzes als Wasserschloss erbaut.

Die Alte Residenz ist eine mehrere Höfe umschließenden Palastanlage im Zentrum der Stadt. Sie diente den reichsunmittelbaren Fürsten und Erzbischöfen als repräsentativer Wohnsitz. Ab dem 19. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkriegs wohnten dort Mitglieder der Kaiserfamilie. Das bestehende Gebäude wurde unter Einbeziehung mittelalterlichem Mauerwerks vom 16. bis zum 18. Jahrhundert neu errichtet. Die Neue Residenz, auch Neugebäude genannt, ist eine Palastanlage des 17. Jahrhunderts. Fürsterzbischof Wolf Dietrich hatte sie als Gästehaus für durchreisende Fürsten errichtet, möglicherweise wollte er sie sogar als neue ständige Residenz verwenden. In ihr sind das Glockenspiel und das Salzburg Museum untergebracht. Ein anderes bedeutendes Gebäude der Innenstadt ist das Rathaus mit Turm und Rokoko-Fassade. Es wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts von der Stadt erworben, 1616-1618 vollständig umgebaut und erhielt 1772 seine Außengestalt.

Die Alte Universität ist ebenfalls ein Baukomplex des 17. Jahrhunderts, das ursprünglich im nordwestlichen Flügel ein von Fürsterzbischof Markus Sittikus gegründetes Gymnasium mit Sacellum, einer dem Hl Karl Borromäus geweihten Hauskapelle, beherbergte. 1620 wurde die Anlage zu einer Benediktiner-Universität umgewandelt, ab 1630 weitläufig umgebaut. Südlich, der Alten Universität gegenüber, stehen die Festspielhäuser, die früher den Fürsterzbischöfen als Hofmarstall dienten. Sie bestehen aus der ehemaligen Sommer- (Felsenreitschule) und Winterreitschule. Westlich davon befindet sich, durch eine Fahrbahn davon getrennt, die Pferdeschwemme. Diese Straße, die durch das Sigmundstor oder Neutor führt, verbindet die Altstadt mit dem Stadtteil Riedenburg. Es handelt sich dabei um den ältesten Straßentunnel Österreichs, der im 18. Jahrhundert aus dem Fels gehauen wurde.

Wolf Dietrich von Raitenau ließ ab 1606 das Gartenschloss Mirabell für Salome Alt errichten, das er ihr zu Ehren Schloss Altenau nannte. Unter Markus Sittikus von Hohenems entstand in den Jahren 1613–1615 außerhalb der Stadt die Schlossanlage Hellbrunn, die mit ihr durch die Hellbrunner Allee verbunden ist. Der Lustgarten ist eine manieristische Gartenanlage mit dekorativen Architekturen, Teichen, Brunnen, Grotten, Skulpturen und Wasserspielen. Auf dem Hellbrunner Berg stehen das Monatsschlössl und das aus dem Fels herausgehauene Steintheater. Der Park mit Schloss und Nebengebäuden, befinden sich in der Nordwestecke der Anlage, am Fuß des Bergs. Die Anlage ist beinahe vollständig von einer Mauer umgeben. Die ehemalige Sommerresidenz der Fürsterzbischöfe ist über eine Zufahrt in Verlängerung einer von der Salzach herführenden Allee symmetrisch angelegt. Die große Gartenachse ist auf Schloss Goldenstein ausgerichtet. Auch Schloss Anif wurde über eine Landschaftsachse einbezogen. Entlang der Hellbrunner Allee liegen kleine, bald nach der Fertigstellung von Schloss Hellbrunn entstandene Schlösschen, die den Landschaftsgarten gliedern. Die Kayserburg erinnert an den Erbauer Hauptmann Kayser, die Frohnburg an Freifrau von Frohberg. Schloss Herrnau hat seinen Namen von den Wiesen und Wäldern der Herren-Au. Der Name des Lasserhofes leitet sich vom Geschlecht der Lasser ab. Schloss Emslieb und Schloss Emsburg im Süden der Allee erinnern an Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems., einer der Miterbauer der Residenzen.Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun beauftragte Johann Bernhard Fischer von Erlach mit dem Bau von Schloss Kleßheim (im Nordwesten der Stadt), den Leopold Anton von Firmian weiterführen ließ. Dessen Nachfolger als Fürsterzbischof, Reichsfürst Franz Anton von Harrach, ließ die Arbeiten an Schloss Kleßheim unterbrechen und gab Johann Lucas von Hildebrandt den Auftrag zum Ausbau von Mirabell zu einem stattlichen Barockschloss. Fürsterzbischof Leopold Anton von Firmian ließ Schloss Leopoldskron mit dem großen Schlossweiher für sich und seinen Neffen Laktanz erbauen.

Schloss Aigen, seit dem Mittelalter ein Herrensitz am Fuß des Gaisbergs, war im frühen 15. Jahrhundert im Besitz des Domkapitels, danach wechselten die Eigentümer rasch. Kleine Ansitze auf dem Mönchsberg sind das den Pallottinern gehörende Johannesschlössl und das Marketenderschlössl. Zu den schlossartigen Wehrbauten gehören das von Paris Lodron erbaute Franziskischlössl auf dem Kapuzinerberg und Schloss Neuhaus auf dem Kühberg.

Plätze und Gassen der Altstadt

Obwohl die Römer die Fläche der bis heute bestehenden mittelalterlichen und neuzeitlichen Altstadt unbesiedelt ließen, deckt sich der Verlauf der drei wichtigsten römischen Landstraßen innerhalb der Stadtgrenzen mit denen der Getreidegasse, der Linzer Gasse und der Steingasse. Die zentral gelegene Getreidegasse, die Hauptstraße der Bürgerstadt, spielt seit jeher eine wichtige Rolle für den Handel. In ihr befindet sich auch das Geburtshaus von Wolfgang Amadeus Mozart. Weitere wichtige Straßenzüge und Plätze der Altstadt sind der rechteckige, der Domfassade vorgelagerte Domplatz, der an allen Seiten geschlossen, aber durch Arkaden mit dem Residenzplatz, dem Kapitelplatz und der Franziskanergasse verbunden ist. In seiner Mitte befindet sich die 1766–1771 errichtete Mariensäule.

Auf dem Mozartplatz mit dem Mozartdenkmal befindet sich auch das Zaun des Anstoßes genannte Denkmal. Es soll daran erinnern, dass die Bevölkerung Bayerns und Salzburgs durch massive Proteste den Bau einer Wiederaufarbeitungsanlage für abgebrannte Brennstäbe aus Kernreaktoren in Wackersdorf verhindert hat. Der Alte Markt ist ein rechteckiger Platz, der sich im Süden zur Residenz öffnet. Die heutige Anlage ergab sich aus einem im 13. Jahrhundert angelegten Platz, der später teilweise verbaut wurde. Der in seiner Mitte stehende Markt- oder Florianibrunnen wurde 1488 nach Fertigstellung der ersten städtischen Wasserleitung anstelle eines Ziehbrunnens errichtet. Der kleine, unregelmäßige, sich zum Mozartplatz öffnende Waagplatz ist aus dem Alten Markt, dem ältesten Marktplatz der Stadt, hervorgegangen. Er verfügt über stattliche fünfgeschossige im Kern mittelalterliche Häuser. Die Sigmund-Haffner-Gasse verbindet den Kranzlmarkt mit der Franziskanerkirche nach Einmündung der Churfürststraße. Sie wurde durch den Umbau der Residenz im 18. Jahrhundert trichterförmig erweitert. Der angrenzende kleine Rathausplatz zwischen Getreidegasse und Kranzlmarkt öffnet sich zur Salzach. Die Platzwände werden von der Seitenfassade des Rathauses und von hohen, ihn umgebenden Bürgerhäusern gebildet.

Die Judengasse ist eine enge Gasse zwischen hohen 5- bis 6-stöckigen Häuserfronten in der Verlängerung der Achse Getreidegasse-Kranzlmarkt. Die schmale, leicht gewundene Herrengasse am Fuß des Festungsberges verbindet den Kapitelplatz mit der Kaigasse. Sie ist ausschließlich auf der Bergseite verbaut, wobei die Häuser im ersten Abschnitt frei stehen, ab Nummer 22 bilden sie eine geschlossene Zeile. Die Kaigasse ist der Hauptstraßenzug der Altstadt östlich des Domes. Sie ist aus mehreren in der Anlage mittelalterlichen Gassen zusammengesetzt. Die Krotachgasse verbindet die Kaigasse mit der Chiemseegasse. Sie endet beim Hauptportal des Chiemseehofs, einem Gebäudekomplex, in dem sich bis 1814 die Residenz der Bischöfe zu Chiemsee befand. Die nahe liegende Pfeifergasse ist eine schmale Gasse, die vom Mozartplatz in mehreren Krümmungen zum Kajetanerplatz führt. Wie in den meisten Straßenzügen dieses Viertels stammen die Bürgerhäuser im Kern aus Mittelalter und 16. sowie 17. Jahrhundert. Der Altbestand wurde jedoch durch Bombentreffer während des Zweiten Weltkriegs weitgehend dezimiert. An der österlichen Seite der Altstadt liegt die Griesgasse, eine breite, mit leichtem Knick gerade verlaufende Straße zwischen Staatsbrücke und Gstättengasse. Sie wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts planmäßig außerhalb der Stadtmauer angelegt.

Am rechten Salzachufer gehört die Steingasse zu den wichtigsten Straßenzügen. Sie ist eine langgezogene, enge und mehrfach gewundene Gasse entlang des Salzachufers und war ehemals Hauptverkehrsweg und Ausfallstraße in Richtung Süden. Ihren besonderen historischen Charme erhält sie durch die Anlage auf an- und absteigendem Terrain zwischen Kapuzinerberg und Salzach. Im ersten Abschnitt ist sie blockhaft geschlossen verbaut. Die schluchtartige Enge der Gasse wird nur durch kleine platzartige Ausweitungen und Durchgänge zur Salzach aufgelockert. Die Linzer Gasse, der Hauptstraßenzug in der rechtsufrigen Altstadt und Ausfallstraße in Richtung Nordosten, ist eine langgezogene Gasse, die vom Platzl an ansteigt und sich im äußeren Bereich krümmt. Sie verfügt über einen geschlossenen Bestand an im Baukern mittelalterlichen oder auf das 16. Jahrhundert zurückgehenden Bürgerhäusern. Sie sind sie teils auf tiefen Parzellen errichtet, haben auf der rechten Seite (stadtauswärts) häufig kleine Höfe und sich an die Felswand des Kapuzinerbergs anlehnende Hinterhäuser.

Im Mai 2018 präsentierten die Mitarbeiter des Stadtarchivs eine Liste mit mehr als 60 Straßen und Plätzen mit nationalsozialistisch belasteten Namen. 46 tragen die Namen prominenter NSDAP-Mitglieder. Der Antrag auf Umbenennung ist im September 2021 im Gemeinderat mit einer knappen Mehrheit abgelehnt worden.

Friedhöfe

Salzburg verfügt über zwei große historische Friedhöfe, die kunst- und kulturhistorisch von großer Bedeutung sind. Der südlich und östlich der St Peter-Stiftskirche gelegene Petersfriedhof ist der älteste erhaltene Friedhof der Stadt. Die unregelmäßige Anlage befindet sich auf leicht ansteigendem Gelände und wird im Norden und Nordosten gegen die Mönchsbergwand durch Gruft-Arkaden abgeschlossen. Sie wurden von um 1600 bis gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet.

Der zweite historische Friedhof der Stadt ist der Sebastiansfriedhof. Er wurde zwischen 1595 und 1600 im Auftrag Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau nach dem Vorbild italienischer Campi Santi erbaut. Es handelt sich um eine annähernd quadratische Anlage, die auf allen vier Seiten von Pfeilerarkaden umgeben ist. In der Mitte des Friedhofs befindet sich die Gabrielskapelle (1597-1603), in der sich das Mausoleum Wolf Dietrichs befindet.

Der größte Friedhof von Stadt und Land Salzburg ist der 1879 erbaute Kommunalfriedhof in Gneis. Hier befindet sich auch das bislang einzige Krematorium des Landes Salzburg (1931 errichtet). Der später erweiterte große Friedhof in Aigen wurde 1891 an der Stelle des kleinen Kirchhofes geweiht. Mehrmals erweitert wurde der aus dem Mittelalter stammende Friedhof in Maxglan. Etliche kleinere Friedhöfe befinden sich rund um die Vorstadtkirchen. Im idyllisch gelegenen Klosterfriedhof des Benediktinen-Frauenstifts Nonnberg werden seit Jahrhunderten verstorbene Ordensangehörige beigesetzt. Auf dem Soldatenfriedhof in Nonntal wurden zwischen 1803 und 1879 Salzburger gefallene, aber auch in Ruhestand gegangene verstorbene Soldaten des Erzherzog Rainer-Regiments bestattet. In Aigen befindet sich seit 1893 der Jüdische Friedhof, auf dem verstorbene Mitglieder der jüdischen Glaubensgemeinde beigesetzt werden.

Architektur

Bauten aus der Zeit der Romanik und der Gotik

Die romanischen und gotischen Kirchen, Klosterbauten und Fachwerkhäuser prägten lange Zeit das Bild der mittelalterlichen Stadt, allen voran der Dom, dessen Erstbau im 7./8. Jahrhundert entstand. Nach einem Brand im Jahr 1598 und dem Einsturz des Mittelschiffgewölbes begann Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau einen Neubau zu planen. Der barocke Dom entstand allerdings erst unter seinem Nachfolger; der mittelalterliche Vorgängerbau fiel ihm vollständig zum Opfer. Ein kleines Überbleibsel findet man noch in der Sigmund Haffner-Gasse Nr. 16: Vor der Durchfahrt des sogenannten Langenhofs steht ein romanischer Löwe aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, der aus dem mittelalterlichen Dom stammt.

Im Unterschied zum Dom ist das romanische Langhaus der Franziskanerkirche noch erhalten. Der spätgotische Chor wurde wahrscheinlich noch im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts unter Meister Hans von Burghausen begonnen. Am Anlauf der Treppenbrüstung zur spätgotischen Kanzel steht ebenfalls ein romanischer Löwe (mit Krieger) aus dem 13. Jahrhundert. - Die Benediktinerinnen-Abtei Nonnberg befindet sich nordöstlich der Festung Hohensalzburg auf einer Terrasse des steil abfallenden Festungsberges. Die der Himmelfahrt Mariens geweihte Kirche stammt aus der Spätgotik. Sie entstand wie das Kloster nach einem Brand im Jahr 1423, wobei beim Neubau der Kirche der Grundriss des romanischen Vorgängerbaus beibehalten wurde. Aus der Romanik ist auch der Westturm erhalten, der in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts gebaut wurde. - Die zum St Peter-Stift gehörende Margarethenkapelle inmitten des Petersfriedhofs ist einheitlicher spätgotischer Saalbau. Die dem Hl Georg geweihte Kirche der Festung Hohensalzburg mit steilem Satteldach und Spitzbogenportal wurde um 1500 unter Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach errichtet. Auf ihn geht auch die spätgotische Ausstattung der im dritten Obergeschoß des inneren Schlosses befindlichen Fürstenzimmer mit der Goldenen Stube und den angrenzenden Räumen zurück.

Renaissance- und Barock-Bauten

Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, der in Rom studiert hatte und mit einem Papst und Bischöfen verwandt war, hatte, nachdem er zum Bischof von Salzburg ernannt wurde, nur ein Ziel: die Stadt architektonisch dem Zentrum der Christenheit anzupassen. Gemeinsam mit dem Architekten und Architekturtheoretiker Vincenzo Scamozzi begann er, diesen Plan zu verwirklichen. Nach einem Brand des alten Doms im Jahr 1598 und dem Einsturz des Mittelschiffgewölbes wurde der italienische Baumeister mit dem Neubau beauftragt. Seine Projekte aus den Jahren 1601–1607 waren allerdings so überdimensioniert, dass sie nicht zur Ausführung kamen. Der Baubeginn an einem kleineren Bau im Jahr 1611 wurde nach dem Sturz Wolf Dietrichs ein Jahr später gestoppt. Im Auftrag des folgenden Fürsterzbischofs Markus Sittikus entwarf Santino Solari Pläne für einen neuen Dom, der unter seiner Leitung zur Ausführung kam und der der erste frühbarocke Kirchenbau nördlich der Alpen war. Die Fürsterzbischöfe Markus Sittikus und Paris Lodron setzten den von Wolf Dietrich geplanten Umbau der Stadt zur fürstlichen Barockresidenz fort. Unter ihnen entstanden das Lustschloss Hellbrunn, die Fürstenresidenz in der Innenstadt, das Universitätsgebäude, der Festungsgürtel und etliche andere Bauwerke. Giovanni Antonio Daria leitete im Auftrag Fürsterzbischofs Guidobald von Thun vermutlich ab 1656 den Bau des Residenzbrunnens und die Neugestaltung des Domplatzes. Der aus Roveredo stammende Architekt Giovanni Gaspare Zuccalli wurde mit der Errichtung der Erhardkirche und der Kajetanerkirche im Süden der Altstadt betraut.

Vollendet wurde die immer barocker werdende Stadt mit Bauten von Johann Bernhard Fischer von Erlach, der im Auftrag Fürsterzbischofs Graf Johann Ernst von Thun tätig war. Von ihm stammen u. a. die Fassade des Hofmarstalls (heute Festspielhaus an der Seite zum Neutor), die Dreifaltigkeitskirche am Makartplatz, die Universitäts- oder Kollegienkirche, die Markus- oder Ursulinenkirche am Rudolfskai, das damals außerhalb der Stadt liegende Schloss Kleßheim und der Hochaltar der Franziskanerkirche. Danach erlahmte der weitere Ausbau der Stadt, weshalb es keine Rokoko-Kirchen gibt. Erst Fürsterzbischof Sigismund Graf Schrattenbach setzte mit dem Bau des Sigmunds- oder Neutors und der Marienstatue am Domplatz neue Akzente. Die architektonische Gestaltung des Tors übernahmen Wolfgang Hagenauer und sein Bruder Johann Baptist Hagenauer, der für die Bildhauerarbeiten verantwortlich zeichnete. Gemeinsam schufen sie auch – in Auseinandersetzung mit einem älteren Modell – die Marienstatue am Domplatz.

Nachdem das Gebiet des früheren Erzstifts Salzburg zu Beginn des 19. Jahrhunderts an Oberösterreich, Bayern (Rupertigau) und Tirol (Zillertal, Matrei in Osttirol) aufgeteilt wurde, stand die architektonische und künstlerische Entwicklung einige Zeit still. Erst ab der Gründerzeit entstanden neue, hauptsächlich profane Gebäude. Gegen Ende des Jahrhunderts schuf der Architekt Jakob Ceconi u. a. die Bazargebäude, während Carl Freiherr von Schwarz großen Anteil am Ausbau des Bahnnetzes und der Salzach-Regulierung hatte.

Bauten der Klassischen Moderne und der Nachkriegsmoderne

Wie in beinahe allen Städten auf deutschsprachigem Gebiet gab es auch in Salzburg während des Zweiten Weltkriegs Bombentreffer. Es folgte eine Zeit des Wiederaufbaues und des architektonischen Neubeginns mit Bauwerken der klassischen Moderne und der Nachkriegsmoderne. Zu den bedeutendsten zählen das 1924–1926 errichtete Druck- und Verlagsgebäude Kiesel in der Elisabeth-Vorstadt, das 1925-1926 gebaute Alte Festspielhaus (seit 2006 Haus für Mozart), das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte und 1957 fertiggestellte Hotel Europa (an der Stelle des früheren Grand Hôtel de l´Europe) ebenfalls in der Elisabeth-Vorstadt, das 1960-1962 von Clemens Holzmeister erbaute Große Festspielhaus, sowie einige andere Gebäude (das Freibad in Leopoldskron aus dem Jahr 1964 und das ursprünglich 1957 errichtete Kongresshaus), die mittlerweile neuer Architektur gewichen sind.

Zur Architektur seit den 1980er-Jahren siehe den Hauptartikel Liste von Bauwerken der Moderne in Salzburg.Dank einer strengen Bauordnung, gemäß der die einzigartigen historischen Gebäude der Salzburger Innenstadt weder verändert noch niedergerissen werden dürfen und auch der Bau moderner Architektur nicht vorgesehen ist, sollte die Altstadt, die vielen Menschen als eine der schönsten der Welt gilt, den Bewohnern und Touristen in ihrer Gesamtheit erhalten bleiben. Von sanften Überarbeitungen und Einfügungen (s. das neue Haus für Mozart im Block der Festspielgebäude) abgesehen.

Auf der anderen Seite der Salzach wurde das aus 1978 stammende Gebäude des Mozarteums (am barocken Mirabellgarten gelegen) wegen Verdachts krebsauslösender Baustoffe geschlossen, renoviert und entstand nach Plänen Robert Rechenauers neu. Der frühere Makart-Steg, seit 2021 Marko Feingold-Steg, der Ende des 20. Jahrhunderts baufällig geworden war, wurde zwischen 2000 und 2001 vom Salzburger Architekturbüro Halle 1 errichtet. Im Jahr 2011 wurde der Unipark Nonntal eröffnet. Das Architektenteam Storch Ehlers Partner hatte ihn geplant, das Projekt wurde 2012 mit dem Architekturpreis des Landes Salzburg ausgezeichnet. Etwas früher entstand das Wohn- und Atelierhaus des Architektenpaares Christine und Horst Lechner, das in der Priesterhausgasse hinter der Dreifaltigkeitskirche steht. Das Projekt hatte den Architekturpreis 2010 gewonnen. Zu den umstrittenen, aber notwendigen Gebäuden im Innenstadtbereich gehört das Heizkraftwerk Mitte, das sich an der Grenze der Schutzzone befindet. Die östliche, zum Kapuzinerberg gewandte Seite, verfügt über ein an eine Festung erinnerndes Dekor, wodurch das Aussehen eines Geschlechterturms (z. B. in San Gimignano) verstärkt wird.Außerhalb der Altstadt waren um die Jahrtausendwende bedeutende moderne Bauwerke entstanden, etwa das Gebäude der Naturwissenschaftlichen Fakultät, das im Rahmen der Neugestaltung des Universitätsviertels Nonntal in der Akademiestraße errichtet wurde. Architekt war der in Itzling geborene Wilhelm Holzbauer. Als eigenes Stadtteilzentrum entstand die Neue Mitte Lehen. Es wurde wie der Marko Feingold-Steg vom Salzburger Architektur-Büro Halle 1 geplant. In dem stadtteilprägenden Gebäude sind die Stadtbibliothek und ein Seniorenzentrum untergebracht. Der aufwändige Glasbau des Hangar-7, ein Beispiel der Blob-Architektur, befindet sich am Flughafen Salzburg und wurde von Volkmar Burgstaller geplant. Der Europark (Architektur: Massimiliano Fuksas) in Taxham zählt ebenfalls zu den neueren Bauten der Moderne in Salzburg und stellt auch einen der wirtschaftlich wichtigsten Betriebe des Bundeslandes dar.

Darüber hinaus gibt es auch experimentelle Ansätze zur zeitgenössischen Architektur an der Bauakademie Salzburg der Gruppe soma. Ein Beispiel zeitgenössischer Technik-Architektur ist das von Max Rieder und Erich Wagner in unmittelbarer Nähe zum Weltkulturerbe-Schutzgebiet in skulpturaler Formensprache errichtete Wasserkraftwerk Sohlstufe Lehen, das 2014 mit dem Europäischen Betonbaupreis ausgezeichnet wurde.

Kultur

Musikstadt Salzburg

Geschichte

Schon unter dem am Übergang zum 9. Jahrhundert lebenden Erzbischof Arn von Salzburg bestand eine frühe Musiktradition. Salzburger Komponisten hatten eine enge Verbindung zu Gelehrten, die für Kaiser Karl den Großen tätig waren. 870 bat Papst Johannes VIII. angesichts des schon damals guten Rufes der Musikstadt Salzburg den Erzbischof um eine Orgel und einen Organisten für den Vatikan. Unter Fürsterzbischof Eberhard II. wirkte der Lyriker und Minnesänger Neidhart von Reuental. Unter Fürsterzbischof Pilgrim II. von Puchheim lebte am Salzburger Hof der anonym gebliebene Mönch von Salzburg, dessen volksliedhaften, geistlichen und weltlichen Lieder bis heute populär sind. 1424 hielt sich der Sänger, Dichter und Komponist Oswald von Wolkenstein in Salzburg auf und war für Fürsterzbischof Eberhard III von Neuhaus tätig.

Unter Fürsterzbischof Matthäus Lang von Wellenburg wirkten um 1500 die Komponisten Heinrich Finck, Caspar Clanner und der damalige König der Organisten Paul Hofhaimer. Auch der frühe Reformator und Dichter von Kirchenliedern, Paul Speratus, lebte hier bis zu seiner Vertreibung. 1591 erfolgte unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau eine Neugründung der Hofkapelle und der Chormusik mit insgesamt 78 Musikern. Am 27. Jänner 1614 eröffnete Fürsterzbischof Markus Sittikus das neue Hoftheater und wurde so zum Ahnherrn der Musik- und Theaterstadt Salzburg, in der die ersten Opernaufführungen außerhalb Italiens stattfanden. Äußerst glanzvoll war das Einweihungsfest des fertiggestellten Salzburger Doms im Jahr 1628 unter der musikalischen Leitung von Stefano Bernardi, der auch eigene Werke zur Aufführung brachte.

Der von Fürsterzbischof Max Gandolf von Kuenburg geförderte Komponist Georg Muffat, der aus Megève stammte, war von 1678 bis 1687 Hoforganist. Als Hofkapellmeister und Leiter der Sängerknaben, die seit Fürsterzbischof Pilgrim II die Domkapelle verstärkten, wirkte damals Heinrich Ignaz Franz Biber. Sein Sohn Carl Heinrich Biber, der fürsterzbischöflicher Kapellmeister war, wurde von Leopold Mozart abgelöst. Vor Mozart wirkten außerdem die Komponisten Johann Ernst Eberlin und dessen Schüler Anton Cajetan Adlgasser in der Stadt. Zwei Schüler von Johann Michael Haydn, dem Bruder Joseph Haydns und bekanntesten Salzburger Kirchenmusiker, waren Carl Maria von Weber und Sigismund von Neukomm. Als das selbständige Fürstentums Salzburg 1805 zu existieren aufhörte, endete auch die Tradition der fürstlichen Hofkapelle.

Im Jahr 1841 wurde der Dommusikverein und Mozarteum als Konservatorium und zur Sammlung von Mozart-Dokumenten gegründet, im Jahr 1847 die Salzburger Liedertafel, die beide bis an dessen Lebensende unter der Leitung von Alois Taux standen. 1842 wurde das erste Mozart-Denkmal der Stadt mit einem Festakt eingeweiht. Es steht am Beginn einer Ära, die Salzburg mit den Gedenkstätten und Festspielen zur bedeutendsten Mozart-Stadt machen sollte. Die Einweihungsfeier für das Mozart-Denkmal wurde von Joseph Friedrich Hummel und Lilli Lehmann geleitet. 80 Jahre später wurden die Salzburger Festspiele eröffnet, deren musikalische Höhepunkte jeweils neu einstudierte Mozart-Opern darstellen.

Der Franziskaner Pater Peter Singer, der ab 1840 in Salzburg lebte, war Organist und Chorleiter in der Franziskanerkirche. Als Komponist schuf er über hundert Messen. 1881 erhielt der damals 21-jährige Komponist Hugo Wolf am Salzburger Hoftheater eine Stelle als Hilfskapellmeister. Franz Xaver Gruber, Enkel des gleichnamigen Komponisten, der Schöpfer der Melodie von Stille Nacht, Heilige Nacht, gründete 1921 den Domchor. Der Sängerzusammenschluss, der ehrenamtlich arbeitete, erreichte unter der Leitung von Joseph Messner große Popularität. Die Internationale Stiftung Mozarteum, die auch ein eigenes Orchester hatte, wurde 1870, die Musikschule Mozarteum zwei Jahre später gegründet. Berühmte Rektoren und Professoren waren Clemens Krauss, Bernhard Paumgartner, Gerhard Wimberger, Klaus Ager sowie die Komponisten Cesar Bresgen und Carl Orff.

Nach dem Ersten Weltkrieg löste sich das Mozarteumorchester Salzburg, das älteste Orchester der Stadt, vom Konservatorium. Es war aus dem Zusammenschluss von Lehrern und fortgeschrittenen Studenten der Akademie entstanden. Als Symphonieorchester von Stadt und Land Salzburg widmet es sich bis heute vorrangig der Musik der Wiener Klassik. Das Kammerorchester Camerata Salzburg wurde 1952 von Bernhard Paumgartner gegründet und später über 20 Jahre lang von Sándor Végh geleitet. Das Österreichische Ensemble für Neue Musik mit Sitz in Salzburg wurde 1975 von Klaus Ager und Ferenc Tornai ins Leben gerufen und anfangs von Klaus Ager geleitet.1998 gründete die Dirigentin Elisabeth Fuchs mit jungen Musikern die Junge Philharmonie Salzburg, deren Leitung sie bis heute innehat.

Mozart und Salzburg

Das weltberühmte Musikgenie Wolfgang Amadeus Mozart kam 1756 als Sohn des Hofkomponisten und Vizekapellmeisters Leopold Mozart und dessen Frau Anna Maria (geb. Pertl) im Haus Getreidegasse 9 zur Welt. Dort ist ihm zu Ehren ein Museum untergebracht. Mozarts Vater wirkte damals in der fürsterzbischöflichen Hofkapelle unter Graf Sigismund Schrattenbach, der ein wichtiger Arbeitgeber und Förderer war. Die Hofkapelle stand in dieser Zeit unter der Leitung Johann Michael Haydns, des Bruders von Joseph Haydn.

Wolfgang Amadeus Mozart erhielt ab dem Alter von vier Jahren gemeinsam mit seiner älteren Schwester Maria Anna, Nannerl genannt, Klavier-, Geigen- und allgemeinen Musikunterricht. Von einem Jahr später stammen seine ersten Kompositionen. Ab 1762 – da war Mozart 6 Jahre alt – unternahm die Familie Konzertreisen, die sie an die Höfe der deutschen Fürsten, nach Wien an den Kaiserhof und später auch nach Paris und London führte. In die Zeit dieser Reisen und eines längeren Aufenthalts in Wien fallen auch Mozarts erste Kompositionen von Singspielen und Opern, von denen einige bei der Rückkunft in Salzburg uraufgeführt wurden.

Als Mozart 13 Jahre alt war, wurde er zum unbesoldeten Hofkonzertmeister bestellt. Mit 16 Jahren ernannte ihn der neu gewählte Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo 1772 zum Konzertmeister seiner Kapelle. Für den freiheitsliebenden jungen Mann, der vor allem vom Fürsterzbischof künstlerisch und persönlich stark eingeschränkt wurde, war der Aufenthalt in Salzburg bald unerträglich. Es war ihm nur noch ein „Bettelort“, an dem er sein Genie nicht „verschlänzen“ wollte. Colloredo zeigte zudem wenig Verständnis, Mozart ständig für Tourneen zu beurlauben. In Folge kündigte er 1781 den Salzburger Dienst und setzte seine Laufbahn in Wien fort, wo er nur zehn Jahre später im Alter von 35 Jahren starb.Mozart und seine Musik wurden erst lange nach seinem Tod bekannt. Der Schriftsteller Julius Schilling regte im Jahr 1835 als einer der Ersten an, ihm in Salzburg ein Denkmal zu errichten. 1842 wurde auf dem nach dem Komponisten benannten Mozartplatz feierlich eine Statue eingeweiht. Der Name des Komponisten war damals nur wenigen Besuchern ein Begriff. Dennoch zählte die Feierlichkeit lange Zeit zu den größten, die die Stadt je erlebt hatte. Schifffahrten, Fackelzüge und anderen volksfestartige Veranstaltungen waren der Denkmal-Enthüllung vorausgegangen. Die erste Gesamtausgabe der Werke Mozarts wurde 1907 von der Stiftung Mozarteum fertiggestellt. Heute erinnern viele Orte und Institutionen an den Musiker. Die vielen internationalen Musikfeste, die ab 1877 in Salzburg zu Ehren von Mozarts Schaffen stattfanden, führten 1920 u. a. zur Gründung der Salzburger Festspiele.

Salzburger Festspiele

Die größte künstlerische Veranstaltungsreihe mit Konzerten, Opern, Liederabenden und Schauspielen findet seit 1920 alljährlich im Sommer im Rahmen der Salzburger Festspiele statt. Sie hatten sich aus den seit Ende des 19. Jahrhunderts immer häufiger werdenden Festen Mozart zu Ehren und anderen internationalen Musikveranstaltungen entwickelt.

Heinrich Damisch, der schon 1913 die Wiener Akademische Mozartgemeinde gegründet hatte, verfolgte gemeinsam mit Friedrich Gehmacher den Plan für regelmäßig in Salzburg stattfindende Festspiele. Der Verein der Festspielgemeinde wurde 1917 ins Leben gerufen. Die künstlerische Leitung der Festspiele übernahm der Regisseur Max Reinhardt, der dabei von Hugo von Hofmannsthal unterstützt wurde. Die erste Aufführung der Festspiele fand am 22. August 1920 statt. Auf dem Programm stand das – spätmittelalterlichen Mysterienspielen nachempfundene – Theaterstück Jedermann von Hofmannsthal in der Inszenierung von Reinhardt, das schon damals auf dem Platz vor dem Dom gespielt wurde. Heute verfügen die Festspiele zudem über drei Festspielhäuser, in denen unabhängig von Wetterkapriolen Vorstellungen stattfinden können: 1925 wurde das erste Festspielhaus (heute Haus für Mozart) eröffnet, 1926 erstmals die Felsenreitschule bespielt und 1960 das Große Festspielhaus eröffnet. Auch der Große Saal des Mozarteums, das Salzburger Landestheater und seit 1992 die Pernerinsel in Hallein werden als Spielstätten miteinbezogen. Weitere Aufführungsorte der Salzburger Festspiele verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet.

1956 wurde auf Veranlassung von Mitgliedern der Internationalen Stiftung Mozarteum die Mozartwoche gegründet, die Ende Jänner/Anfang Februar stattfindet. Zeitlich-ideeller Ausgangspunkt ist Mozarts Geburtstag am 27. Jänner. Herbert von Karajan rief 1967 als Ergänzung zu den Sommerfestspielen die Osterfestspiele ins Leben. Auf ihn gehen auch die 1973 gegründeten Pfingstfestspiele zurück. Letztere sind seit dem Tod Karajans hauptsächlich der Musik des 18. Jahrhunderts gewidmet.

Klassische Musik – Veranstaltungen und Aufführungsorte

Zu den Salzburger Konzertsälen für klassische Musik gehören der Wiener und der Große Saal des Mozarteums, die Große Aula der Universität, der Yamaha Saal im Orchesterhaus des Mozarteumorchester Salzburg sowie der Solitär im Gebäude der Universität Mozarteum, der für Kammermusik-Aufführungen zur Verfügung steht. Im ebenfalls dort befindlichen Großen Studio werden Theaterstücke aufgeführt. Der barocke Marmorsaal von Schloss Mirabell ist seit 1954 Spielstätte der Salzburger Schlosskonzerte. Die über 250 jährlich dort veranstalteten Kammerkonzerte stehen seit 1991 unter der musikalischen Leitung des Solo-Geigers Luz Leskowitz.

Außerhalb der Festspielzeit zählen seit 2006 die DIALOGE der Internationalen Stiftung Mozarteum zu den wichtigsten Programmpunkten des Salzburger Kulturjahres. Es handelt sich dabei um ein Festival, das sich zeitgenössischer Musik widmet. Zu den Konzerten der Salzburger Kulturvereinigung gehören neben bekannten Konzertreihen vor allem die Salzburger Kulturtage und einige Opernabende, wie z. B. das Oper im Berg Festival und Ballettvorstellungen im Landestheater. Die Aspekte Salzburg ist ein jedes zweite Jahr stattfindendes Musik-Festival für zeitgenössische Musik.Reich ist das Angebot an Kammermusikveranstaltungen in Salzburg. Regelmäßig finden die Salzburger Festungskonzerte, die Salzburger Schlosskonzerte in Schloss Mirabell und Konzerte der Salzburger Hofmusik statt. Das Salzburger Adventsingen, das Tobi Reiser 1950 gründete, ist weit über Salzburg hinaus bekannt. Volksmusikalische Chor- und Instrumental-Darbietungen sowie ein Hirtenspiel in der Weihnachtszeit – kommen alljährlich im Großen Festspielhaus zur Aufführung.

Jazzmusik und alternative Musik

Der Salzburger Jazz-Herbst war ein jährlich stattfindendes Musik-Festival, das von 1996 bis 2012 stattfand. Dabei wirkten internationale Stars der Jazz-Szene ebenso wie österreichische Musiker mit. Die Veranstaltungsreihe Jazz & The City findet seit 2000 jedes Jahr Ende Oktober/Anfang November an verschiedenen Plätzen, in Sälen, Lokalen und Clubs. Der Eintritt ist frei. Aus der 1981 gegründeten Konzertreihe Jazz im Theater entwickelte sich im Jahr 2002 das Jazz-Lokal Jazzit. Der alternative Jazzclub bietet zudem Raum für experimentelle elektronische Musik. Seit 1983 existiert der Jazzclub Life Salzburg, der sich vorrangig traditionellen Formen des Jazz widmet.

Die ARGE-Kultur Salzburg ist das größte unabhängige Kulturzentrum der Stadt und ging aus der ARGE Rainberg (November 1981) hervor. Der Name stand im Zusammenhang mit dem erwünschten Einzug in ein Gebäude am Rainberg. Da das nicht möglich war, weil der Platz anderweitig verwendet wurde, wurde der Gruppe der HTL-Lehrbauhof im Nonntal zur Verfügung gestellt, die sich fortan ARGE Nonntal nannte. Sie ist Veranstalterin und Produzentin für zeitgenössische, innovative und gesellschaftskritische Kultur.

Das Rockhouse ist ein Veranstaltungsort im Stadtteil Schallmoos. Es wurde 1993 eröffnet und bietet jährlich etwa 200 Veranstaltungen an. Die sechs Proberäume, die bei Salzburger Bands und Musikern sehr begehrt sind, werden einmal pro Jahr in einer Proberaum-Vergabesitzung Interessenten für die Dauer eines Jahres zugeteilt. Kinder zwischen 6 und 10 Jahren können dort an einem Rock- und Pop-Schnupper-Workshop teilnehmen.

Seit 2004 besteht die Kultur-Initiative Akkorde-On-Stage Salzburg, die von Mitgliedern des Akkordeon-Orchesters Viel-Harmonie Salzburg gegründet wurde. Sie versteht sich als Gegenpol zur sonst volksmusikbezogenen Tonkunst der Zieh- oder Knöpferlharmonika. Auf dem Programm stehen Werke zeitgenössischer Komponisten, die an verschiedenen Orten Euroopas vorgetragen werden, vorrangig aber im Raum in und um Salzburg. Zwei jährlich stattfindende Großveranstaltungen in Innsbruck und Wien gehören zu den Fixpunkten der Gruppe.

Die JIMS – summer academy for Jazz and Improvised Music Salzburg wurde 1997 gegründet, um das Fehlen einer professionellen Ausbildungsstätte für Jazz in Salzburg zu kompensieren. Im Jahr 2008 musste das Festival wegen finanzieller Engpässe eingestellt werden.

Sehenswürdigkeiten und Museen

Die Festung Hohensalzburg zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs: Sie liegt hinter dem St. Stephansdom, Schloss Schönbrunn, dem Kunsthistorischen Museum und Schloss Belvedere (alle in Wien) an fünfter Stelle.

Die beiden größten und meistbesuchten Museen der Stadt sind das Salzburg Museum und das Haus der Natur Salzburg. Das Salzburg Museum wurde im Jahr 1834 als Provincialmuseum gegründet und 1846 in das Eigentum der Stadt Salzburg übergeführt. 1850 übernahm Kaiserinwitwe Caroline Augusta, die seit dem Tod ihres Mannes Kaiser Franz II./I.1 in Salzburg lebte, die Patronanz, woraufhin es Carolino Augusteum genannt wurde. Diesen Namen behielt es bis in das Jahr 2007, als es in die Neue Residenz übersiedelte. Seit damals heißt es Salzburg Museum. Die Ausstellungen haben die Kunst- und Kulturgeschichte von Stadt und Land Salzburg zum Hauptinhalt. Angeschlossene Museen sind das Panorama Museum für das Sattler-Panorama der Stadt aus dem Jahr 1825, das Volkskunde Museum im Monatsschlössl Hellbrunn, das Spielzeug Museum im ehemaligen Bürgerspital, das Domgrabungsmuseum am Residenzplatz und das Festungsmuseum.Das Haus der Natur ist ein Museum, das sich der Wissenschaft der Naturkunde und der Technik widmet. Es wurde 1924 vom Zoologen Eduard Paul Tratz ins Leben gerufen, der fortan auch dessen Direktor war. Zehn Jahre zuvor hatte er schon das Österreichische Ornithologische Institut gegründet, das damals im Monatsschlössl in Hellbrunn untergebracht war. Heute ist es im Haus der Natur am Museumsplatz beheimatet. Ende 2008 wurden die einstigen Ausstellungsräume des ehemaligen Museums Carolino Augusteum dem Haus der Natur eingegliedert. Das vergrößerte Museum wurde Ende Juni 2009 wiedereröffnet.

Das Salzburger Barockmuseum, das sich früher in der Orangerie des Mirabellgartens befand, wurde 2012 geschlossen. Die Sammlung der barocken Artefakte fiel an das Salzburg Museum. Das Dommuseum Salzburg wurde am 16. Mai 2014 eröffnet und ist wie die Ausstellungsräume der Residenz und das Museum der Erzabtei St Peter Teil des Domquartiers Salzburg. Der gesamte Museumskomplex zählt mit seinen zahlreichen Sammlungen zu den wichtigsten Museen Europas. Es werden ständig wechselnde Sonderschauen gezeigt, die der Wunderkammer der Salzburger Fürsterzbischöfe, ihrer Bildersammlung in der Residenzgalerie und der Sammlung der Erzabtei St Peter entstammen. Zudem können die in der Residenz befindlichen ehemaligen fürsterzbischöflichen Prunkräume besichtigt werden. Insgesamt werden in dem 15.000 Quadratmeter umfassenden Museum mehrere Tausend Exponate gezeigt.

Auch dem Schaffen Mozarts sind Museen und wechselnde Ausstellungen an verschiedenen Orten gewidmet. Die bekanntesten sind das der Stiftung Mozarteum gehörende Geburtshaus in der Getreidegasse und das ehemalige Tanzmeisterhaus, das Wohnhaus der Familie, am Makartplatz.

Im Museum der Moderne Salzburg mit seinen Standorten am Mönchsberg und im Rupertinum werden Werke zeitgenössischer Künstler gezeigt. Im Rupertinum befindet sich auch eine der beiden für die Österreichische Fotografie wichtigen Institutionen: die von Otto Breicha 1983 gegründete Sammlung Fotografie und Medien mit der Österreichischen Fotogalerie. Zwei Jahre früher war der Fotohof, eine Galerie und ein Verlag für zeitgenössische künstlerische Fotografie in Salzburg, entstanden, der sich zunächst im Nonntal befand. Seit 2012 ist er in Lehen beheimatet.

Theater

Das heutige Salzburger Landestheater wurde 1775 von Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo als Hoftheater gegründet und war hauptsächlich zur Bildung und Unterhaltung der Salzburger Bürger gedacht. Das Gebäude befand sich ebenfalls am Makartplatz, lag aber dem Salzachufer näher. Mit der Abschaffung des Fürsterzbistums verschwand auch die Institution des Hoftheaters, das unter den wechselnden politischen Gegebenheiten einmal Kurfürstliches Theater, einmal Königliches Nationaltheater und zuletzt Stadttheater hieß. 1892 wurde es wegen Sicherheitsmängeln abgerissen und innerhalb eines Jahres an der jetzigen Stelle neu errichtet. Seit 1940 heißt es Landestheater. Es befindet sich im Eigentum von Land und Stadt Salzburg und ist ein Mehrspartenhaus, in dem Theaterstücke, aber auch Opern, Operetten, Ballett- und Tanzaufführungen sowie Kindertheater gezeigt werden.

Mit der Gründung des Salzburger Marionettentheaters erneuerte Anton Aicher 1913 eine alte Salzburger Tradition im Geist der Barockzeit. Es befand sich zunächst im Künstlerhaus, später im Borromäum. Während des Zweiten Weltkriegs und auch noch Jahre später ging man auf Tournee – zunächst innerhalb Europas, später auch nach Amerika und nach Asien. Seit 1971 hat es seinen festen Sitz im Haus in der Schwarzstraße. Am Marionettentheater werden Opern von Mozart und Werke anderer Komponisten sowie Märchenstücke aufgeführt. Es zählt zu den Publikumslieblingen der Stadt.

Außer dem Landestheater und der Salzburger Festspiele gibt es auch das Schauspielhaus Salzburg, die ehemalige Elisabethbühne, das regelmäßig bespielt wird. Es handelt sich dabei um das größte freie Ensemble-Theater Österreichs. Jährlich kommen etwa zehn Schauspiele und ein Kinderstück in zwei Theatersälen zur Aufführung. Zudem sind eine Schauspielschule und ein Verlag für Kindermusicals angeschlossen. Auch im Toihaus in der Franz Josef-Straße, im Kleinen Theater in der Schallmooser Hauptstraße und im Republic, dem Veranstaltungsort der Szene Salzburg am Anton Neumayr-Platz, werden regelmäßig Schauspiele aufgeführt. Im Oval, der Bühne im Europark, finden Theater- und Tanzvorstellungen für Erwachsene und Kinder, aber auch (Kino-)Filmvorführungen statt.

Auf die Theatertradition des antiken Thespiskarrens bezieht sich das Salzburger Straßentheater, das 1970 gegründet wurde. Jährlich zur Festspielzeit begibt sich ein von Pferden gezogener Wagen mit Theaterbühne durch Stadt und Land Salzburg. Gespielt werden Werke der klassischen Komödienliteratur von Johann Nestroy, Carlo Goldoni, Molière, George Bernard Shaw, mitunter stehen aber auch Stücke zeitgenössischer Autoren, wie von Dario Fo, auf dem Spielplan.

Bildende Kunst

Die Malerei des Mittelalters wurde in Salzburg wie an den meisten Orten, in denen es Klöster gab, von Mönchen geprägt. Das Illuminieren von Büchern – das Ausmalen der Seiten mit textbezogenen Illustrationen und die Gestaltung der Ränder mit dekorativen Elementen – war ein Zeichen von gehobener künstlerischer Bildung und förderte das Ansehen des Klosters. Das Antiphonar der Erzabtei von St. Peter, eine mit Feder- und Tintenzeichnungen reich dekorierte Handschrift, gehört zu den wertvollsten Kunstschätzen des Stifts. Es befindet sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek.

Auch die meiste andere Malerei dieser Epoche – Tafelbilder, Fresken, Glasfenster – entstand hauptsächlich im Auftrag von Kloster- oder Kirchenherren. Bedeutende Werke befinden sich u. a. in der Stiftskirche Nonnberg. Die Fresken stammen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts und zeigen Brustbilder von heiliggesprochenen Päpsten, Bischöfen, Äbten und Märtyrern. Das Glasfenster (bez. 1480) in der Hauptapsis stiftete Augustin Clanner im Jahr 1473. Der Glasmaler Peter Hemmel von Andlau, dessen Werke zu den technisch und künstlerisch ausgefeiltesten der Epoche gehören, schuf es. Der im schwäbischen Raum geborene Conrad Laib führte ab 1445 eine bedeutende Werkstatt in Salzburg. Er gehörte zu den ersten deutschen Malern, die die Neuerungen der niederländischen Kunst in seinem Werk aufnahm. Wandmalereien von ihm befinden sich in der Franziskanerkirche, ein Tafelbild im Salzburg Museum. Der in Salzburg geborene Rueland Frueauf der Ältere wirkte in seinen ersten Lebensjahrzehnten in der Stadt, bis er sich 1478 in Passau niederließ. Etliche seiner Werke – Flügelaltäre und Tafelbilder – befinden sich in der Österreichischen Galerie von Schloss Belvedere in Wien. Die Werke seines Sohnes Rueland Frueauf der Jüngere stehen künstlerisch am Übergang von Gotik zur Renaissance.

Das Werk des aus Mondsee stammenden Hans Bocksberger des Älteren ist in der frühen Neuzeit anzusiedeln. Zu seinen bekanntesten Bildern zählt das Standportrait Kaiser Ferdinands I. Er lebte lange Zeit in der Stadt Salzburg, wo er eine eigene Werkstatt betrieb und u. a. seinen Sohn und einen Neffen ausbildete. Einer der bedeutendsten Barockmaler des süddeutschen Raums war der Salzburger Johann Michael Rottmayr. Gemälde von ihm finden sich in der Franziskanerkirche und im Franziskanerkloster, in der Erhard- und in der Kajetanerkirche. Für die Dreifaltigkeitskirche, für die Residenz und für die Winterreitschule schuf er Deckenfresken. Seinen künstlerischen Durchbruch in der Kaiserstadt Wien verdankte er Fürst Johann Adam I Andreas Liechtenstein, der ihn als Erster als Freskenmaler im Sommerpalais (im heutigen 9. Gemeindebezirk) beschäftigte. Später schuf Rottmayr Deckengemälde für Schloss Schönbrunn (nicht mehr erhalten) sowie für die Peters- und für die Karlskirche. Zu den großen Malern der Epoche zählte auch Paul Troger. Er schuf in Salzburg am Beginn seiner Karriere das Hochaltarbild und das Kuppelfresko der Kajetanerkirche. Ein ebenfalls von ihm stammendes Hochaltarbild und ein Deckenfresko in der Sebastianskirche gingen beim großen Stadtbrand im Jahr 1818 verloren.

In der Romantik entdeckten Maler und (Reise)Schriftsteller die Schönheit der Stadt (wieder). Ihre Begeisterung, Salzburg in Wort und Bild zu erfassen, verbreitete sich bald in Europa und bildete eine frühe Grundlage für den aufkommenden Fremdenverkehr. Der in Niederösterreich geborene Maler Johann Fischbach ließ sich 1840 in Salzburg nieder, hatte hier eine Werkstatt und eine kleine Akademie, an der er Künstler ausbildete. Seine Ansichten von Salzburg fanden viel Anklang und später als Stahlstiche große Verbreitung. Der aus Bayern stammende Andreas Nesselthaler wirkte in Venedig, Bologna, Florenz, Rom, Neapel und für den russischen Hof, bevor er ab 1789 im Dienst Fürsterzbischofs Hieronymus Colloredo stand. Etliche seiner Werke befinden sich in der Residenzgalerie und im Salzburg Museum. Von Hubert Sattler stammt die wohl bekannteste und detailreichste Salzburg-Ansicht dieser Epoche - das 26 Meter lange Panoramabild, das im Panorama-Museum zu besichtigen ist. Rudolf von Alt verbrachte viele Jahre die Sommermonate in Salzburg, wo er Ansichten der Stadt und des Landes schuf.

Eine Künstlergeneration später wirkte der in Salzburg geborene Hans Makart, der seinen großen Durchbruch in Wien hatte. Sein üppiger Stil, der sich an Tizian und Rubens orientierte, fand in der Ringstraßen-Epoche großen Zuspruch. Der in Radtstadt geborene Landschaftsmaler Franz Kulstrunk, der künstlerisch und thematisch wesentlich konservativer arbeitete, fand seine Berufung als Vedutenmaler. Sein Hauptwerk Die Stadt Salzburg im Jahre 1916, das sich im Rathaus befindet, ist ein monumentales Panorama-Bild und baugeschichtliches Porträt der Stadt dieser Epoche. Nach Ende des Ersten Weltkriegs lebte Anton Faistauer in Salzburg, Er schuf 1922/1923 die Deckengemälde in der Pfarrkirche Morzg mit zahlreichen Bild-Zitaten der Stadt und ihrer Umgebung (Schloss Hellbrunn, Rathaus, Maria Plain, Untersberg, Mönchsberg, Gaisberg usw.). Wenig später erhielt er den Auftrag, Fresken für das Festspielhaus auszuführen. Oskar Kokoschka gründete nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit dem Salzburger Kunsthändler und Verleger Friedrich Welz die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg, die bis heute alljährlich auf der Festung Hohensalzburg stattfindet. Der in Salzburg geborene Wilhelm Kaufmann war als junger Mann gemeinsam mit Anton Faistauer an der Ausmalung der Morzger Kirche sowie an der Herstellung der Gobelins für das Festspielhaus beteiligt.

Die mittelalterliche Bildhauerkunst war in Salzburg fast durchwegs sakral. Namhafte Bildhauer der Spätgotik waren hier Michael Pacher und Veit Stoß. Michael Pacher schuf für die Franziskanerkirche einen der größten und schönsten Flügelaltäre Mitteleuropas, von dem nur die Madonnenskulptur erhalten ist. Aus der Schule von Veit Stoß stammt der kleine Flügelaltar der Johanniskapelle am Nonnberg. Die darstellungsfreudige Barockzeit gab den Künstlern vielfältige Aufgaben. Der namhafteste Bildhauer der Barockzeit in Salzburg war Bernhard Michael Mandl. Angeregt von italienischen Künstlern schuf Mandl eigenständige Skulpturen. Zu seinen Werken gehören der Rossebändiger der Marstallschwemme sowie Peter und Paul vor der Fassade des Domes. Die Kunst des frühen 18. Jahrhunderts wurde in Salzburg von Georg Raphael Donner geprägt, zu dessen Frühwerken die Marmorstiege im Schloss Mirabell zählt. Bedeutende Künstler waren Sebastian Stumpfegger, Johann Georg Hitzl und Anton Pfaffinger. Die barocke Formensprache wurde über das Rokoko vielfach bis ins frühe 19. Jahrhundert weitertradiert. Johann Baptist Hagenauer schuf in Salzburg bekannte Werke wie die Marienstatue am Domplatz sowie die künstlerische Ausgestaltung des Sigmundstores. Ein Salzburger Künstler des Spätklassizismus war Johann Piger.

Unter den Künstlern des 20. Jahrhunderts sticht mit seinen Skulpturen Giacomo Manzù heraus. Auch die „Salzburg Foundation“ ist mit zahlreichen Skulpturen von Manfred Wakolbinger, Anselm Kiefer, Mario Merz, Marina Abramović, Markus Lüpertz, James Turrell, Stephan Balkenhol, Tony Cragg, Christian Boltanski, Jaume Plensa, Brigitte Kowanz und Erwin Wurm in der Stadt vertreten.

Kino und Film

1921 stellte die Salzburger Stiegl-Brauerei in Maxglan landwirtschaftliche Gebäude der neu gegründeten Firma Salzburger-Kunstfilm zur Verfügung. Dort errichtete die Filmproduktionsgesellschaft ein Labor und ein Filmatelier. Der erste Dokumentarfilm war „Die Festspiele 1921“, der erste Spielfilm „Die Tragödie des Carlo Prinetti“ (1924). Das Maxglaner Kino war damals das zweitgrößte Kino Österreichs außerhalb der Bundeshauptstadt Wien.

Das Mozartkino in der Kaigasse wurde 1905 im Hotel Kasererbräu eingerichtet. Zuletzt wurde es 1987 erweitert. Der Vorläufer des Elmo Kinos entstand 1947 im Turnsaal der Volksschule Plain. 1949 bauten Alfred und Else Morawetz an der Lehener Brücke ein neues Gebäude mit einem Saal für 100 Besucher. 1977 kam ein zweiter Saal, vier Jahre später ein dritter und vierter und nach 1980 ein fünfter Saal hinzu, der größte davon mit 435 Sitzplätzen. Im Jahr 2012 musste das Elmo Kino jedoch aufgrund finanzieller Probleme zusperren. Am Beginn der Steingasse befindet sich Das Kino, dessen Programmschwerpunkt auf Kulturfilmen und Retrospektiven liegt. Jeden Herbst findet hier zudem ein Bergfilmfestival statt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die jährlich wiederkehrenden überregionalen musikalischen Veranstaltungen sind die Mozartwoche im Jänner, das Aspekte Festival im März, die Osterfestspiele Salzburg zu Ostern, die Begegnungen im Mai, des Weiteren zu Pfingsten die Salzburger Pfingstfestspiele, im Juni/Juli das Internationale Cantus MM Musik & Kultur Festival und im Juli und August die Salzburger Festspiele. Im Herbst finden die Salzburger Kulturtage, der Jazz-Herbst, das „Krimifest“ und das Dialoge Festival statt.

Weitere jährliche Veranstaltungsreihen sind das Literaturfest im Mai und die Sommerszene im Juli. Beliebte Volksfeste sind die Salzburger Dult um Pfingsten und der Rupertikirtag im September. Bekannt sind auch die jährlichen Christkindlmärkte, auf denen es auch handwerkliche Erzeugnisse gibt. Die bedeutendsten sind am Domplatz, am Mirabellplatz, auf der Festung Hohensalzburg und in Hellbrunn. Das „Winterfest“ ist ein Festival für zeitgenössische Zirkuskunst im Volksgarten Salzburg.

Dialekt

Salzburg gehört zum Sprachraum Bairisch-Österreichisch, insbesondere zu den mittelbairischen Dialekten. Obwohl Dialekt von jungen und alten Leuten in Salzburg geredet wird, merken zwei Professoren der Sprachwissenschaft an der Universität Salzburg, Irmgard Kaiser und Hannes Scheutz, dass der Prozentsatz von Dialektsprechern in der Stadt im Laufe der letzten paar Jahre sinkt. Immer mehr junge Schüler reden Standarddeutsch, aber Scheutz findet, das habe mehr mit Medienkonsum als mit der Erziehung zu tun.

Umwelt und Ökologie

Geologie

Die Stadt befindet sich unmittelbar am Nordrand der Alpen. Der Gaisberg mit dem Kühberg, der Kapuzinerberg und der Festungsberg sind Teile der Kalkvoralpen. Ihre schroffen Nordabhänge bilden den nördlichen Alpenrand, der in ostwestlicher Richtung durch die Stadt verläuft. Das Hügelland im Norden gehört zur Flyschzone und damit zum Alpenvorland.

Das Salzburger Becken wurde durch den eiszeitlichen Salzachgletscher ausgeschürft. Danach wurde das zuerst von einem See ausgefüllte Becken großteils wieder mit Sedimenten aufgefüllt. Nur der Mönchsberg, der Rainberg und der Hellbrunner Berg sind Reste von verfestigten Schottern (Konglomeraten) der letzten Zwischeneiszeit. Das Salzburger Becken besteht salzachnahe aus einer tiefer liegenden Alluvialebene. Oberhalb der linksufrig markanten, von Nord nach Süd durchs Stadtgebiet ziehenden Terrassenkante schließt sich die Friedhofsterrasse an, auf der sich in Liefering und Morzg ertragreiche frische Böden bildeten, während in Schallmoos und im Leopoldskroner Moos einst ausgedehnte Moorgebiete vorhanden waren.

Klima

Das Klima in Salzburg ist kühlgemäßigt. Der Einfluss des ozeanischen Klimas ist stärker als der des kontinentalen Klimas. Die mittlere Jahrestemperatur im Zeitraum zwischen 1971 und 2000 betrug 9 °C. Im Jänner liegt die Durchschnittstemperatur bei −0,8 °C, während sie im Juli auf 18,6 °C ansteigt. Die Niederschlagsmenge ist durch die Nordstaulage vergleichsweise hoch. Sie betrug im genannten Zeitraum durchschnittlich 1184 mm. Der niederschlagsreichste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 160 mm, die niederschlagsärmsten Monate sind Jänner, Februar und März mit weniger als 70 mm. In Salzburg herrschen durch die Nähe zum Alpenraum ausgeprägte Föhnlagen mit warmem und trockenem Südwind. Bedingt durch das Salzachtal wehen die Winde in der Stadt überwiegend in südlicher und nördlicher Richtung. Starkwinde kommen vor allem aus Nordwesten.

Naturdenkmale und Schutzgebiete

Im Stadtgebiet finden sich 41 Naturdenkmale, großteils alte, landschaftsprägende oder kulturell bedeutsame Bäume. Zu den geschützten Landschaftsteilen zählt auch die 1615 angelegte Hellbrunner Allee. Sie ist eine der ältesten erhaltenen herrschaftlichen Alleen Europas und der größte Altholzbestand des Landes außerhalb der Gebirgsregion. Für den Artenschutz von holzbewohnenden Käfern, Fledermäusen und Spechten ist sie von besonderer Bedeutung. Die Kopfweiden am Almkanal mit über 500 Bäumensind die einzigen alten Kopfweiden im Land Salzburg. Die ununterbrochene Kopfweidentradition reicht bis ins Mittelalter zurück. Die Felsensteppe am Rainberg beherbergt eine besonders trockenheitsliebende Pflanzen- und Tierwelt.

Seit langem kaum genutzte Waldbestände sind die Itzlinger Au, der Kühbergund das Naturwaldreservat Gaisberg. Ein gut erhaltener Moorrest ist das Samer Mösl im Nordosten der Stadt.

Große Teile des Grünraumes in der Stadt sind Landschaftsschutzgebiete, etwa der Kapuzinerberg, der Mönchsberg und der Rainberg. Auch der Grünraum um Hellbrunn und die Hellbrunner Allee, die kultivierte Moorlandschaft des Leopoldskroner Mooses, der Landschaftsraum um den Leopoldskroner Weiher und der Grünraum um die Salzachseen sind Landschaftsschutzgebiete.

Grünlanddeklaration

Im Jahr 1985 hat die Stadt Salzburg als Antwort auf die fortschreitende Zerstörung der wertvollen Stadtlandschaften eine Grünlanddeklaration beschlossen und damit eine unverrückbare Bauland-Grünlandgrenze festgelegt. In einer Erneuerung der Deklaration 2008 wurde diese rechtlich verankert und die Dauer der Deklaration auf 30 Jahre konkretisiert. Der Flächenverbrauch für den Siedlungsbau soll mit diesem Instrument gebremst und gleichzeitig die bauliche Entwicklung innerhalb der Siedlungsgrenze durch Nachverdichtung und Nutzung unbebauten Baulandes gefördert werden.

Freizeit

Sport

Sportstätten

In der Stadt Salzburg befinden sich 59 Turn- und Sporthallen sowie 39 Fußballplätze. Ebenfalls im Stadtgebiet etabliert sind 22 Tennisanlagen mit 68 Frei- und 18 Hallenplätzen. Fünf Freibäder und der Badesee Liefering stehen im Sommer zur Verfügung. Das Paracelsusbad neben dem Kurhaus ist ein ganzjährig genutztes Hallenbad. Elf Stockbahnen, drei Squash-Anlagen, eine Eisarena, drei Minigolf-Anlagen und sieben Sportschießstätten bereichern das Angebot. Eine wichtige Sportstätte, die für viele verschiedene Sportarten genutzt wird, ist die Sporthalle Alpenstraße mit einem Fassungsvermögen von 2200 Besuchern.

10 km vom Zentrum Salzburgs entfernt befindet sich in östlicher Richtung der Salzburgring, eine im Jahr 1969 eröffnete permanente Rennstrecke.

Sportvereine

Die meisten Sportvereine Salzburgs sind in die Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und der christlich geprägten Sportunion zusammengeschlossen. Der Salzburger Turnverein wurde 1861 gegründet, der Maxglaner Turnverein 1902. Der älteste reine Sportclub im Bundesland Salzburg ist der Salzburger AK 1914 aus dem Nonntal. Der ASK Salzburg im Stadtteil Maxglan besteht seit 1922.

Erfolgreichster Fußballverein Salzburgs war der 1933 gegründete SV Austria Salzburg. Im Jahr 2003 übersiedelte der Verein in das Stadion Wals-Siezenheim, in dem auch drei Spiele der Fußball-EM 2008 ausgetragen wurden. 2005 wurde der Verein in FC Red Bull Salzburg umbenannt, welcher in den darauffolgenden fünf Jahren drei Mal den Österreichischen Meistertitel erringen konnte. Der SV Austria Salzburg gründete sich als „moralischer“ Nachfolger neu und spielte erst in Nonntal und später in Maxglan. Der 1977 als Salzburger EC gegründete Eishockeyverein EC Red Bull Salzburg spielt seit 2004 in der ersten Liga. Die Damenmannschaft Ravens Salzburg gewann in der Saison 2005/06 den Meistertitel. Im American Football gewannen die Salzburg Lions 1984 den erstmals gespielten österreichischen Meistertitel dieser hier jungen Sportart. Heute spielen sie als Salzburg Bulls in der zweitklassigen Division I Amateursport auf hohem Niveau.

Rollstuhltanzen kann man beim Salzburger Rollstuhltanzsportverein WheelChairDancers.

Die Leistungstanzpaare des Vereins sind Mitglieder der Nationalmannschaft und repräsentieren Österreich bei internationalen Wettkämpfen. Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Hannover ertanzte ein Paar die Bronzemedaille.

Überregionale Sportveranstaltungen

Seit Frühling 2004 findet jährlich der Salzburg-Marathon der AMREF statt. Bei den Lauffestspielen durch die Altstadt und die alten Alleen nehmen Läufer aus über 30 Nationen teil. Die Straßen-Radweltmeisterschaft wurde 2006 in Salzburg und Umgebung ausgetragen. An den vier Renntagen wohnten mehr als 330.000 Besucher dem Großereignis bei. Salzburg hat sich für die Olympischen Winterspiele 2010 und 2014 beworben, konnte die Jury jedoch nicht überzeugen.

Die 5. Special Olympics World Winter Games fanden vom 20. bis 27. März 1993 in Salzburg und Schladming, Österreich, statt. Es waren die ersten Special Olympics World Winter Games, die außerhalb Nordamerikas veranstaltet wurden. An den Spielen beteiligten sich etwa 1.600 Athleten aus 50 Ländern.

Öffentliche Gärten und Parkanlagen

Weitum bekannt ist im Norden des weitläufigen Schlossparks von Hellbrunn der große Renaissancegarten mit seinen geometrischen Wegen und Teichanlagen. Im Süden befindet sich am Anifer Alterbach der einst sakral geprägte Wildnispark. Zu den bekannten Gärten gehört auch der barocke Mirabellgarten mit dem Heckentheater, dem Zwergelgarten und dem Bastionsgarten. An den Mirabellgarten grenzt in der Neustadt direkt der Kurgarten an. Der erhaltene Erdkern ist der letzte Überrest der einstigen großen Lodronschen St.-Vitalis-Bastion.

Aus alten Gartenanlagen hervorgegangen ist der Baron-Schwarz-Park im Stadtteil Schallmoos. Er wurde anstelle des Gartens des Schallmooshofes und des späteren weitläufigen Gartens der Baron-Schwarz-Villa angelegt. Der Minnesheimpark in Gnigl ist der Rest des einstigen Gartens des Lodronschen Schlosses Minnesheim. Der Preuschenpark in Aigen-Abfalter war früher der Garten der Villa Preuschen, des früheren Abfalterhofes. Der Stölzlpark in Maxglan-Burgfried war im frühen 20. Jahrhundert der Garten des Villenbesitzers und späteren Maxglaner Bürgermeisters Stölzl.

Der Volksgarten in Parsch, früher Franz-Josefs-Park genannt, wurde anlässlich des 50. Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. neu gestaltet. Anstelle der Brothäuslau errichtet ist er bis heute ein Naherholungsraum für die Salzburger. In die gleiche Zeit fiel die Anlage des Kernbereiches des Donnenbergparks in Nonntal. Er entstand, mehrfach erweitert aus dem Garten des Seniorenheimes Versorgungshaus Nonntal.

Das Erholungsgebiet Salzachsee nahe der Salzachseesiedlung ist ein parkartig gestalteter Raum. Er wurde auf einer großen 1967 rekultivierten Mülldeponie angelegt und mit einem Badesee sowie weiteren kleinen Baggerseen der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. In Lehen befindet sich stadteinwärts der Lehener Park, ein Rest der einstigen Au. 1996 übergab die Salzburg AG den Dr.-Hans-Lechner-Park in Schallmoos der Salzburger Bevölkerung.

Gastronomie

In Salzburg stark vertreten ist die traditionelle regionale und österreichische Küche, die sowohl in bodenständiger Variante als auch in gutbürgerlicher Umgebung und teilweise in gehobener Atmosphäre anzutreffen ist. Etliche solcher Gaststätten genießen auch in weiterem Umkreis einen guten Ruf. In der Altstadt befinden sich neben einigen gehobenen und bürgerlichen Restaurants auch zahlreiche Szenelokale und Bars mit jugendlichem Publikum, die sich besonders entlang der Salzachkais angesiedelt haben.

Ein Aushängeschild angestammter Salzburger Gastronomie ist das 1621 gegründete Augustiner Bräu Kloster Mülln – im Volksmund „Bräustübl“ genannt. Hier wird Bier ausschließlich in Steinkrügen direkt aus dem Holzfass ausgeschenkt. Die historischen Räumlichkeiten umfassen mehrere Säle, einen Biergarten sowie Geschäfte für Brot- und Fleischwaren etc. für eine typische Jause. Das traditionsreiche Bierlokal, das altbayrischen Charakter aufweist, ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt für Salzburger, sondern gilt auch als touristischer Anziehungspunkt.

Kulinarische Spezialitäten

1890 erfand der Salzburger Konditor Paul Fürst die Mozartkugel, eine Schokoladenkugel mit einem Marzipankern. Sie wurde zum kulinarischen Wahrzeichen der Stadt, und Mozartkugeln werden seitdem von verschiedenen Herstellern angeboten. Typisch sind auch die Salzburger Nockerln, eine gebackene Süßspeise aus gezuckerten und aufgeschlagenen Eiern. Beliebt ist auch die Bosna, ein Imbiss, der aus Schweinsbratwürsteln in einem Weißbrotwecken mit gehackten Zwiebeln und Currygewürz besteht und erstmals 1949 angeboten wurde.

Wirtschaft und Infrastruktur

Überblick

Die Stadt Salzburg ist das Wirtschaftszentrum einer Region, die im Norden bis nach Oberösterreich und im Westen bis in die bayerischen Landkreise hineinreicht. Sie ist damit der wirtschaftliche Motor des Bundeslandes. Die Wirtschaftskraft der Stadt liegt, gemessen an der Bruttowertschöpfung des gesamten Landes Salzburg, bei rund 43 %.

Im Jahr 2001 hatten 7.838 Betriebe mit zusammen 100.055 Beschäftigten in 10.210 einzelnen Arbeitsstätten hier ihren Standort. 2001 wurden in Salzburg 10.729 mehr Arbeitskräfte beschäftigt als zehn Jahre vorher, das entspricht einer Steigerung von 12 %. Die Zahl der Arbeitsstätten wuchs von 1991 bis 2001 um 24,8 %, von 8.182 auf 10.210. Salzburg besitzt dabei eine ausgeprägt kleinbetriebliche Struktur.

Nicht wenige in Salzburg Beschäftigte sind Pendler. 44.082 oder 57 % der nach Salzburg einpendelnden Beschäftigten stammen aus dem Flachgau, 13 % aus dem Tennengau. Aus den restlichen Salzburger Gauen kommen 9 %. Aus Oberösterreich – vor allem aus den Bezirken Braunau und Vöcklabruck – pendeln über 14 % der hier beschäftigten Nichtsalzburger ein, aus den übrigen Bundesländern 7 %. Der Anteil der aus Salzburg auspendelnden Beschäftigten liegt bei 15.027 Personen, die überwiegend in stadtnahen Betrieben im Flachgau arbeiten.

Unternehmen (Auswahl)

Salzburg ist der Sitz bekannter internationaler Unternehmen. Der größte Wirtschaftsbetrieb in Salzburg ist mit einem Konzernumsatz von 24,2 Milliarden Euro im Jahr 2021 die Porsche Holding. Sie ist im Kraftwagen-Import, -Export -Handel und in der Verwaltung von Grundstücken und Immobilien tätig.

An zweiter Stelle folgt mit 17,4 Mrd. Euro (2021) die Spar Österreichische Warenhandels-AG. Das Unternehmen ist im Lebensmitteleinzelhandel und in Entwicklung und Betrieb von Einkaufszentren eines der führenden österreichischen Unternehmen.

Die größte und älteste österreichische Bausparkasse ist die in Salzburg-Süd beheimatete Wüstenrot-Gruppe. Bedeutend sind die beiden Kraftwagen-Importfirmen BMW Austria und Mercedes-Benz Österreich.

Die größte Spedition Salzburgs ist die Lagermax Lagerhaus und Speditions AG, die neben der Güterbeförderung einen Paketdienst, Fahrzeuglogistik und Expressdienste anbietet.

Die größte private Brauerei Österreichs ist die Stieglbrauerei. Sie wurde 1492 in der Altstadt gegründet und befindet sich seit 1863 im Stadtteil Maxglan. Im Jahr 2005 wurde die Stieglbrauerei erweitert und das zu dieser Zeit modernste Sudhaus eingeweiht.

Mit der Unito Versand & Dienstleistungen ist die weltweit agierende Otto Group in Salzburg. Das zweitgrößte Bauunternehmen Österreichs, die Porr, hat eine Niederlassung in Salzburg, in der auch weitere Konzernunternehmen wie die Teerag-Asdag vertreten sind.

Einkaufszentren

Die beiden überregionalen Einkaufszentren Salzburgs sind die Geschäfte der Altstadt (Umsatz 2005: 206 Mio. Euro) und der Europark in Taxham. Der Europark ist, gerechnet auf den Umsatz pro Quadratmeter, das erfolgreichste Einkaufszentrum Österreichs. Zudem erreichte es 2007 als erstes Shoppingcenter Österreichs die Auszeichnung der ICSC als Bestes Shopping Center der Welt.

Regionale Zentren sind die Shopping Arena Alpenstraße, früher Shopping Center Alpenstraße (SCA mit 135 Mio. Euro Umsatz), das Zentrum Im Berg (ZIB) samt Umgebung (66 Mio.) und der Bahnhofsbereich (56 Mio.). Einschließlich der lokalen Einkaufszentren wurde salzburgweit auf 217.514 m² Verkaufsfläche ein Jahresumsatz von 909 Mio. Euro erzielt.

Im Jahr 2009 wurde in der Nähe des Salzburger Flughafens das Designer Outlet auf einer Gesamtfläche von 28.000 m² eröffnet.

Tourismus

Der Tourismus ist für die Stadt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.Mit über drei Millionen Nächtigungen im Jahr 2017 liegt sie nach Wien unter Österreichs Städten an zweiter Stelle. Der wachsende Kongress- und Messetourismus sowie neue Flugverbindungen begünstigen diese Entwicklung.

Der Gesamt-Tourismus-Umsatz in der Stadt Salzburg beträgt rund 800 Mio. Euro. Der Anteil des Tourismus am lokalen Bruttosozialprodukt liegt einer Schätzung nach bei rund 20 %. Über 8.000 Arbeitsplätze werden durch den Tourismus in der Stadt gesichert.

Im Tourismusbereich selbst arbeiten zwar nur 5,6 % der Salzburger, seine Wirkungen auf andere Dienstleistungsbranchen, vor allem den Handel sind aber hoch. Die Festspiele haben pro Jahr einen gesamtwirtschaftlichen Nutzen von rund 276 Mio. Euro und einen Beschäftigungseffekt von etwa 5000 Arbeitsplätzen (etwa 220 Mitarbeiter im Jahresschnitt). Neben den Festspielen tragen Mozartwochen, Osterfestspiele, Pfingstfestspiele & Barock und das Salzburger Adventsingen zur Attraktivität Salzburgs bei. Daneben sorgen Besuchermagneten wie die Festung Hohensalzburg (rund 1,14 Mio. Besucher), Mozarts Geburts- und Wohnhaus (rund 500.000 Besucher) und Schloss Hellbrunn (rund 300.000 Besucher) für hervorragende Ergebnisse. Auch das Messe- und Kongresswesen hat für den Tourismus der Stadt Salzburg Bedeutung, es führt zu verbesserten Auslastungen der Beherbergungskapazitäten außerhalb der Hauptsaison.

Messen

Salzburg erlangt durch das Messezentrum als Messestadt immer mehr Bedeutung. 1973 gründeten die Stadt Salzburg, das Land Salzburg und die Wirtschaftskammer Salzburg die „Salzburger Ausstellungs Zentrum Ges.m.b.H.“, heute Messezentrum Salzburg GmbH.Die Messezentrum Salzburg GmbH steht jeweils zu einem Anteil von 39,3 % im Eigentum des Landes Salzburg und der Stadt Salzburg sowie zu einem Anteil von 21,4 % im Eigentum der Wirtschaftskammer Salzburg.

Mit der A1-Anschlussstelle „Messe“ (Exit 291) verfügt das Messegelände über eine eigene Autobahnauffahrt und -abfahrt, die direkt in die Parkareale mit rund 3.300 Parkplätzen leitet.

Das Messezentrum Salzburg mit seinen zehn Messehallen und einer Ausstellungsfläche von insgesamt 36.625 m² sowie der 2.545 m² großen Salzburgarena zählte 2011 rund 630.000 Besucher.Dabei werden von der Betreibergesellschaft Messezentrum Salzburg GmbH und den Gastveranstaltern etwa 32 Fach- und Publikumsmessen jährlich angeboten.

Im Herbst 2011 wurde der Bau einer neuen Kongressmessehalle mit einer Ausstellungsfläche von 15.163 m² abgeschlossen. Im August 2012 eröffnete zudem ein 4.600 m² großer Tagungsbereich.

Verkehr

Verkehrsentwicklung

Die Verkehrsentwicklung in der Stadt Salzburg ist von der stetigen Zunahme im privaten Kfz-Verkehr gekennzeichnet. Der mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegte Anteil der Wege sank dagegen zwischen 1995 und 2004 von 21 % auf 16 %, ein Wert der im mitteleuropäischen Vergleich unterdurchschnittlich ist. Zugenommen hat aber der Radverkehr zwischen 1995 und 2008 von 12 % auf 20 %. Im Jahr 2017 lag der Motorisierungsgrad (Personenkraftwagen pro 1000 Einwohner) bei 557.

Der folgende Graph zeigt einen Vergleich der österreichischen Landeshauptstädte in sieben umwelt-relevanten Bereichen, welcher 2020 durch die Umweltorganisation Greenpeace durchgeführt wurde (je mehr Punkte umso besser):

  • Verkehrsmittelwahl: Anzahl der Wege im Personenverkehr, die umweltfreundlich zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichem Verkehr zurückgelegt werden.
  • Luftqualität: Belastung mit Stickstoffdioxid und Feinstaub.
  • Radverkehr: Länge des Radnetzes, Anzahl der City-Bikestationen, Anzahl der Verkehrsunfälle.
  • Öffentlicher Verkehr: Preis, zeitliche und räumliche Abdeckung.
  • Parkraum: Preis für das Parken, Anteil der Kurzparkzonen.
  • Fußgänger: Flächen der Fußgängerzonen und der verkehrsberuhigten Zonen, Anzahl der Verkehrsunfälle.
  • Auto-Alternativen: Anzahl Elektro-Autos, Anzahl der Elektro-Ladestationen, Anzahl der Car-Sharing-Autos.
  • Durchschnitt: Summe der sieben Einzelwertungen geteil durch sieben.

Vom frühen Mittelalter bis 1859 war die hölzerne Stadtbrücke, an der Stelle der heutigen Staatsbrücke, die einzige Brücke über die Salzach. Damals lag die nächste Brücke knapp 20 km nördlich in Laufen sowie im Süden in der Stadt Hallein. Zuerst in der Mitte der Stadtbrücke, später am linken Salzachufer, wurde von Mautnern die Brückenmaut eingehoben. 1859 wurde als zweite Brücke in der Stadt die erste Karolinenbrücke eröffnet, ein Jahr später die Eisenbahnbrücke. Nach der Autobahnbrücke sind die Lehener, Karoliner und Staatsbrücke die drei wichtigsten Querungen der Salzach.

Spezielle Verkehrsregulierungsmaßnahmen

Ein seit langem bestehendes Problem stellen die Zufahrten von Kraftfahrzeugen in die Fußgängerzone in der Altstadt dar. Aufgrund häufiger Nichtbeachtung von Fahrverboten trat am 21. Juni 2010 die „Pollerregelung“ in Kraft. Diese Regelung sorgte vor allem bei Anrainern zu Beschwerden, da ihre Bedürfnisse nicht berücksichtigt und von den verantwortlichen Politikern nicht angehört wurden. Insgesamt 36 Verkehrspoller sollen illegale Zufahrten in die Altstadt verhindern. Die Poller sind zum Teil fest montiert und an manchen Stellen per Fernbedienung versenkbar. Letztere können auch mit einem Polizeischlüssel, einer Codekonsole und am Mozartplatz mit dem Euroschlüssel versenkt werden.Während der Lade- und Lieferzeit von 6:00 Uhr bis 10:00 Uhr sind die Poller stets versenkt. In der Fußgängerzone wurde die Ladezeit bis 11:00 Uhr ausgedehnt.

Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens im Sommer wurde 2012 eine sogenannte „Mittagsregelung“ eingeführt. Vom 16. Juli bis 17. August wurden die Zufahrten Neutor, Müllner Hügel und Staatsbrücke in den Bereich der linken Altstadt montags bis freitags von 10:00 bis 14:00 Uhr untersagt. Ausnahmen bestanden unter anderem für Anrainer und Hotelgäste.

Die Maßnahme wurde höchst unterschiedlich bewertet und öffentlich heftig diskutiert.

Seit 2016 wird versucht bei Schlechtwetter-bedingten hohen Verkehrsaufkommen den Verkehr mit „Pförtner“-Ampeln mit verlängerten Rot-Phasen in der Linzer Bundesstraße, Innsbrucker Bundesstraße und Münchner Bundesstraße, Umleitung der Autos per Überkopf-Hinweisen auf der Autobahn, verstärkter Beschilderung zu den Park & Ride-Parkplätzen und speziellen Park & Ride Tickets zu regulieren.

Fußgänger- und Fahrradverkehr

Besonders in der Innenstadt sind viele Ziele zu Fuß oder mit dem Fahrrad schnell erreichbar. Ein Großteil der Altstadt ist als Fußgängerzone ausgewiesen. Eine wichtige Rolle spielt das Fahrrad, dessen Anteil am Gesamtverkehr bei 18 % und damit österreichweit (nach Innsbruck und Bregenz gleichauf mit Graz) im Spitzenfeld liegt. Im Juni 2017 beschloss die Stadt, eine „Radverkehrsstrategie 2025+“ zu erstellen, nach der der Radverkehrsanteil bis 2025 auf 28 % steigen soll und welche die Stadtverwaltung zu Investitionen in die Infrastruktur für den Radverkehr verpflichtet.

Seit 1991 arbeitet in der Stadtverwaltung ein eigener Radverkehrskoordinator. Heute sind in der Stadt über 170 km Radwege vorhanden.Besonders die Fahrradwege entlang der Salzach sind stark genutzt. Sie erlauben eine Durchquerung der gesamten Stadt ohne Kreuzung mit dem Kraftfahrverkehr. Brücken werden unterquert, Stege über den Fluss ermöglichen ein problemloses Wechseln der Salzachseiten.

Auch das seit Ende 2005 von Gewista betriebene teils kostenlose Fahrradleihsystem Citybike mit einer Verleihstation am Ferdinand-Hanusch-Platz trägt zum hohen Fahrradverkehrsaufkommen bei. Am Hauptbahnhof, am Bahnhof Itzling und anderen Standorten wurden gesicherte Fahrradgaragen errichtet.

Öffentlicher Personennahverkehr

Die Stadt besitzt seit 1940 ein später oft erweitertes Oberleitungsbus-Netz. Der Oberleitungsbus Salzburg, von der Salzburg AG unter dem Namen Obus betrieben, ist der Hauptträger des öffentlichen Verkehrs in der Stadt Salzburg. Das Netz ist hauptsächlich sternförmig ausgerichtet. Dadurch fehlen einige wichtige Querverbindungen. Die Obusverbindungen werden durch ein Netz an Autobuslinien ergänzt, die nicht ans Obusnetz angebundene Gebiete erschließen und nach einem zuletzt entwickleeten Verkehrskonzept vermehrt Tangentialverbindungen und einen Ring um die Altstadt herstellen sollen.

Die Salzburg AG betreibt ein Netz mit insgesamt zwölf Obuslinien auf einer Streckenlänge von 124 Kilometern. Mit 120 Obussen werden jährlich 5,3 Mio. Kilometer zurückgelegt und 41,5 Mio. Fahrgäste befördert. Das Autobusnetz der Stadt wird vom Salzburg AG-Tochterunternehmen Albus Salzburg betrieben und umfasst 15 Linien (Stand Mai 2023). Die Umlandgemeinden sind durch ein Regionalbusnetz der Postbus GmbH erreichbar. Die Verkehrsträger sind im Salzburger Verkehrsverbund aufeinander abgestimmt und in einem gemeinsamen Tarifsystem zusammengefasst.

Salzburg ist ein wichtiger Bahnknotenpunkt in Österreich. Der Hauptbahnhof Salzburg wird von täglich etwa 28.000 Reisenden frequentiert (Stand 2019). Über die Westbahn gelangt man in den Osten Österreichs und in die Bundeshauptstadt Wien. Die Salzburg-Tiroler-Bahn führt in den Westen des Landes Salzburg bis nach Tirol, und die von ihr abzweigende Tauernbahn erreicht den Süden Österreichs. München und Innsbruck sind über die Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg mit Salzburg verbunden, zudem existieren Verbindungen nach Graz. Internationale Verbindungen bestehen mit Zügen der ÖBB im 2-Stunden-Takt nach Budapest, München und Zürich. Deutsche Bahnbetreiber bieten Verbindungen Richtung Landshut und München. Die Deutsche Bahn betreibt außerdem EC-Verbindungen nach Stuttgart und Dortmund. Zusätzlich ist der Bahnhof ein wichtiger Haltepunkt im Nachtzugnetz der ÖBB. So kann man von Salzburg aus Ziele in Italien, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Kroatien und der Schweiz erreichen.

Die von Salzburg ausgehenden Bahnstrecken sind im Regionalverkehr für Pendler von Bedeutung. Zu den wichtigsten Nahverkehrsträgern zählt die S-Bahn Salzburg. Auf dem Abschnitt zwischen Salzburg Hauptbahnhof und Freilassing wurde von etwa 2005 bis 2015 ein dreigleisiger Ausbau vorgenommen und neue Haltepunkte (Mülln-Altstadt, Aiglhof, Taxham/Europark, Liefering) kamen hinzu. Auch die Haltestellen entlang der Tauernbahn Richtung Süden (Salzburg-Süd, Aigen, Gnigl, Parsch und Sam) wurden großteils neu gestaltet, ebenso der Halt Kasern Richtung Osten.

Die Salzburg AG betreibt auf der Bahnstrecke Salzburg–Lamprechtshausen und der Bahnstrecke Bürmoos–Ostermiething zwei wichtige S-Bahn-Linien im Norden des Landes Salzburg. Die S1 verkehrt vom Lokalbahnhof über Oberndorf und Bürmoos nach Lamprechtshausen, die S11 bedient die Zweigstrecke ins angrenzende Oberösterreich.

Von Ende 2008 bis Sommer 2014 wurde der Salzburger Hauptbahnhof neu gestaltet. Durch den Ersatz der bisherigen Kopfbahnsteige durch zusätzliche Durchgangsbahnsteige wurde der Bahnhof zu einem Durchgangsbahnhof, um mehr Züge abfertigen zu können. Besonderes Augenmerk galt neben der Barrierefreiheit der Erhaltung der unter Denkmalschutz stehenden Bausubstanz, wobei auch die historische Dachkonstruktion über dem Mittelbahnsteig erhalten blieb.

Seit 2021 wird unter dem Projektnamen S-Link die Regionalstadtbahn Salzburg errichtet. Diese wird in der ersten Ausbaustufe den Hauptbahnhof unterirdisch mit dem Mirabellplatz verbinden. Nach Vollendung der Ausbaustufen zwei bis vier soll die Stadt Hallein erreicht werden.

Güterverkehr per Bahn

Der Güterbeförderung dienen der im Osten des Hauptbahnhofs gelegene Frachtenbahnhof sowie der große Rangierbahnhof zwischen den Stadtteilen Gnigl und Schallmoos. Gleisstränge für den Güterverkehr führen von den Hauptbahnen auch in die Gewerbegebiete von Gnigl, Schallmoos, Itzling sowie nach Maxglan, bei letzterem handelt es sich um die sogenannte Stieglbahn. Dem Hauptbahnhof Salzburg vorgelagert, hat sich mit dem Container-Terminal Salzburg eine hochfrequente Anlage des Kombinierten Verkehrs, mit einem Jahresumschlag von über 150.000 Ladeeinheiten Container/Auflieger entwickelt.

Individualverkehr

Die höchsten Verkehrsbelastungen finden sich innerstädtisch im Norden der Vogelweiderstraße (50.000 Kfz je Tag), der Lehener Brücke (43.000 Kfz), der Fürbergstraße (34.000) und der Alpenstraße (33.000). In den wichtigen Radialstraßen der Stadt wuchs der Verkehr zwischen 1961 und 2005 um etwa 300 %. Zum Erhalt der Luftgüte sind in Vollziehung des EU-Rechtes Maßnahmen gegen den zunehmenden Individualverkehr erforderlich.

Das tourismusbedingte Spitzenverkehrsaufkommen belastet zusätzlich das Verkehrssystem der Stadt. In der Festspielzeit müssen daher zur Vermeidung eines Zusammenbruchs des Innenstadtverkehrs alle Fahrzeuge ohne Salzburger Kennzeichen auf große Parkplätze an der Peripherie umgeleitet werden. Sowohl im Süden der Alpenstraße als auch im Osten beim Messegelände befinden sich große Park-and-ride-Parkplätze. Die gesamte Innenstadt ist außerhalb der Fußgängerzone eine gebührenpflichtige Kurzparkzone.Von dort ist das Zentrum mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Im Knoten Salzburg laufen die Autobahnen A1 und A10 zusammen. Anschlussstellen im Stadtgebiet sind Salzburg Nord, Messezentrum, Salzburg Mitte, Kleßheim, Siezenheim (Halbanschluss), Flughafen, Salzburg West und Salzburg Süd. Im Planungsstadium befindet sich der Autobahn-Halbanschluss Hagenau. Der Abschnitt zwischen Salzburg Nord und Salzburg West ist auch als Stadtautobahn wichtig.

Flugverkehr

Der Flughafen Salzburg liegt im Stadtteil Maxglan im Westen der Stadt nur 3 km westlich der Salzach und des Stadtzentrums. Im Jahr 2014 wurden 1.819.520 Fluggäste abgefertigt. Die Tendenz ist aufgrund des starken Wintertourismus in der Region weiter steigend. Die Landesstraße B1 unterquert Lande- und Rollbahn und schließt zum westlich davon gelegenen Flughafengebäude an.

Schifffahrt, Wassersport

Der Fluss Salzach hat den Namen von den in früher Zeit darauf erfolgten Salztransporten. Im Jahr 1891 wurde aufgrund zahlreicher Untiefen und zu schwacher Motore die motorisierte Schifffahrt eingestellt.

Seit 2002 befährt die Amadeus Salzburg für stadtnahe Rundfahrten etwa von März bis November den Fluss. Das Jetboot nimmt 80 Passagiere auf und hat nur 38 cm Tiefgang, über 1000 PS Motorisierung lassen es bis zu 50 km/h schnell gleiten.

Seit September 2016 bietet derselbe Betreiber Erich Berer einen Amphibienbus an, der über einen Feuerwehrsteg einbootet und 26 Passagiere am Schiffssteg aufnimmt.

Die Amadeus Salzach Insel Bar ist ein am linken Flussufer etwas unterhalb des Markartstegs liegender Schiffsrumpf, der fest vertäut an einem Steg liegt und als Gastlokal oder Veranstaltungsraum für 90 bis 140 Personen dient.

Bootfahren mit Kanu, Kajak oder Ruderboot ist aufgrund einer Verordnung von 2001 von der Altstadt abwärts bis Lehen wegen zu großer Gefahr verboten. Das Verbot erstreckt sich vom Müllnersteg bis zum Traklsteg, der seit der Eröffnung des Flusskraftwerks Salzburg-Lehen 2013 im Unterwasser des Kraftwerks liegt. Die Salzburg AG als Kraftwerksbetreiber verweisen auf die Gefahr einer Sohlstufe, die bei Absenkung des Aufstaus bei Wartung des Kraftwerks eine gefährliche Wasserwalze bildet. Das Christian-Doppler-Gymnasium in Salzburg-Lehen hat als Anrainer des neuen „Stausees“ für seine Schüler ein Rennruderboot gekauft, darf es aber nicht einsetzen.

Zehn Kilometer oberhalb Salzburg-Zentrum liegt das Kraftwerk Urstein der Salzburg AG in Anif (linksufrig) in seinem Staubereich auf Höhe Puch bei Hallein (rechtsufrig) ist seit einigen Jahren ein Ruderclub etabliert, hier ist Bootfahren erlaubt. 7 km südsüdwestlich von Salzburg-Zentrum liegt die Almwelle im Almkanal, eine Stelle mit ausgebauter Wasserwalze für Paddelbootsakrobatik.

Energie- und Wasserversorgung

Die Versorgung der rund 60.000 Stromkunden erfolgt zum überwiegenden Teil durch die Salzburg AG, ebenso wie die Versorgung mit Trinkwasser. Nur ein sehr geringer Teil der Einwohner, vor allem am Gaisberg, besitzt private Quellfassungen. Zwei große Hochbehälter am Mönchsberg und Kapuzinerberg mit je 25.000 Kubikmeter und verschiedene kleinere Hochbehälter gewährleisten mit die Versorgung mit Wasser. Der Hauptteil des Trinkwassers stammt aus den Tiefbrunnen von St. Leonhard und Glanegg am Fuß des Untersbergs. Bis vor wenigen Jahrzehnten versorgte noch die Fürstenbrunner Quelle vorrangig die Stadt mit Wasser. Die stets gleichbleibende Qualität von Tiefenwasser sprach jedoch für den Umstieg auf Grundwasser aus sehr tief liegenden Wasserhorizonten. Als Besonderheit existiert mit dem Almkanal ein schon seit dem Mittelalter bestehendes, zusätzliches Kanalsystem, das der Stadt Wasser vom Untersberg zuführt.

Abwasserinfrastuktur und Abfallentsorgung

Das städtische Kanalnetz wurde ab 1852 stetig erweitert und umfasst heute rund 380 km Netzlänge. 2005 wurde der Ausbau weitgehend abgeschlossen. Nur rund 100 entlegene Gebäude, vor allem am Gaisberg, sind nicht an das Kanalnetz angeschlossen. Die Stadt Salzburg liegt im Einzugsgebiet des Reinhalteverbands (RHV) Großraum Salzburg. Dieser betreibt zur Reinigung der gesammelten Abwässer in Siggerwiesen in der angrenzenden Gemeinde Bergheim eine Abwasserreinigungsanlage (ARA). Die gereinigten Abwässer werden in die Salzach eingeleitet.

Die Abfallentsorgung der Stadt wird durch das Abfall-Service des Magistrats vorgenommen. In den Umweltschutzanlagen Siggerwiesen erfolgt die mechanisch-biologische Vorbehandlung von Hausabfällen durch die Salzburger Abfallbeseitigung GmbH (SAG). Seit 1994 wird Biomüll der Stadt getrennt gesammelt. Die Behandlung, bei der Biogas und Kompost gewonnen wird, erfolgt ebenfalls in Siggerwiesen.

Gesundheitswesen

Die beiden mit Abstand größten Spitäler sind die Christian-Doppler-Klinik (CDK) am Südrand von Liefering und das Landeskrankenhaus, auch: St.-Johanns-Spital, in Mülln. Sie sind seit 2004 mit weiteren Salzburger Krankenhäusern zur Dachgesellschaft Salzburger Landeskliniken (SALK) zusammengefasst.

Das St.-Johanns-Spital wurde 1695 durch Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es neu gestaltet und ausgebaut. Zuletzt wurde 2001 die Abteilung Chirurgie West errichtet. In über 1.000 Krankenbetten werden jährlich rund 48.000 Patienten in 19 Fachabteilungen und sieben Instituten stationär betreut.

Neben den beiden Spitälern bestehen das Unfallkrankenhaus der Unfallversicherungsanstalt am Äußeren Stein, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder neben der Kajetanerkirche, das Diakonissen-Krankenhaus in Aigen, das Dr.-Pierer-Sanatorium, die Privatklinik Wehrle sowie ein Sonderkrankenhaus und ein Genesungsheim für Alkohol- und Medikamentenabhängige.

Polizei

Als Sicherheitsbehörde für die Stadt fungiert die Landespolizeidirektion Salzburg. Ihr unterstellt als Dienststelle des Wachkörpers für das Stadtgebiet ist das Stadtpolizeikommando Salzburg.

Seniorenbetreuung

In Salzburg sind in 13 Seniorenheimen etwa 1600 Personen untergebracht. Gut 1000 von ihnen leben in den fünf größten, den Seniorenheimen Hellbrunn, Itzling, Liefering, Nonntal und Taxham, die alle von der Stadtverwaltung geführt werden. Zudem werden von der Diakonie im Aigner Diakonie-Zentrum und von der Caritas Salzburg je ein Haus für Senioren geleitet. Neben den Heimverwaltungen bietet die Stadt Salzburg viele Seniorenveranstaltungen, Seniorenerholungsaktionen, einen Seniorenmittagstisch sowie Essen auf Rädern an.

Bildung und Forschung

Kinder- und Jugendbetreuung

In der Stadt Salzburg bestehen 30 Krabbelstuben mit mehr als 600 Plätzen und über 200 Tageselternplätzen. Über 65 % der Kinder im Kindergartenalter werden in den 31 Kindergärten der Stadt betreut. Auch die Nachmittagsbetreuung ist in diesen Kindergärten möglich.

Sechs Schülerheime mit 350 sowie vier Lehrlingsheime mit 240 Plätzen stehen Salzburger Schülern und Lehrlingen zur Verfügung. Mit 20 Studentenheimen für mehr als 2000 Bewohner bietet Salzburg auch auswärtigen Studenten die Möglichkeit, sich in Salzburg weiterzubilden. Die Schüler- und Studentenheime werden größtenteils von Vereinen wie dem Salzburger Studentenwerk und kirchlichen Organisationen getragen.

In der Stadt Salzburg gibt es elf Jugendzentrenund das mobile Projekt „Streusalz – mobile Jugendarbeit in der Stadt Salzburg“, bei dem Jugendliche von Streetworkern betreut werden.

Schulen

In den 24 Salzburger Stadtteilen befinden sich 21 städtische Volksschulen, neun städtische Neu Mittelschulen, vier städtische Sonderschulen  und sieben nicht-städtische Pflichtschulen.

Drei der zwölf Gymnasienwerden von kirchlichen Institutionen geführt.

Mehrere höhere Schulen befinden sich im Stadtteil Nonntal, unter ihnen das Bundesgymnasium Nonntal, das BORG Nonntal, das Bundesrealgymnasium Akademiestraße, das Musik und Sport Realgymnasium und das Wirtschaftskundliche Bundesrealgymnasium. Mit dem Unipark-Nonntal wurde der Stadtteil Nonntal zu einer geschlossenen Einheit und der zentrale Bildungsstandort der Stadt.Weitere Gymnasien sind das Akademische Gymnasium Salzburg in Riedenburg, das Bundesgymnasium Zaunergasse in Maxglan, das Christian-Doppler-Gymnasium am Franz-Josef-Kai in Mülln und das Musische Gymnasium in Itzling.

Katholische Privatschulen sind das erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum in Parsch, das Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Liefering und das Gymnasium und Oberstufenrealgymnasium St. Ursula in Aigen. Eine weitere Privatschule ist die Rudolf-Steiner-Schule (Waldorf-Schule) mit mehr als 200 Schülern.

Englischsprachige Schulen sind die International Preparatory School an der Moosstraße und das Salzburg Seminar im Schloss Leopoldskron.

Neben den allgemeinbildenden Gymnasien befinden sich in Salzburg sechs berufsbildende mittlere und höhere Schulen, die von mehr als 3500 Schülern besucht werden. Dazu zählen die Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule I und II, die Höhere Bundeslehranstalt für Wirtschaftliche Berufe, genannt Annahof.

Seit dem Jahr 1867 ist auch eine Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Salzburg beheimatet, mit circa 2700 Schülern und circa 300 Lehrkräften.

Katholische Privatschulen sind die Höhere Lehranstalt für Sozialmanagement, die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik und die Fachschule für wirtschaftliche Berufe.

Akademien

Eine künstlerische Akademie ist die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst. Die Pädagogische Hochschule des Bundes bildet Volks- und Hauptschullehrer aus,die Religionspädagogische Akademie katholische Religionslehrer. Die Werbedesign-Akademie Salzburg dient dem Studium des Kommunikationsdesigns. Angehenden Journalisten dient die Österreichische Medienakademie des Kuratoriums für Journalistenausbildung.

Im medizinischen Bereich bestehen die Hebammenakademie und die Akademien für ergotherapeutische und orthopädische Dienste. Für medizinisch-technische Laboratoriumsdienste, den radiologisch-technischen Dienst und den physiotherapeutischen Dienst gibt es ebenfalls Ausbildungsmöglichkeiten. Die Nährstoffakademie Salzburg widmet sich wissenschaftlich der angewandten Ernährungsmedizin.

Universitäten

In Salzburg sind folgende Universitäten bzw. Hochschulen angesiedelt:

  • Die älteste ist die Paris-Lodron-Universität Salzburg. Sie wurde 1622 gegründet, 1810 aufgelassen und 1962 mit den vier klassischen Fakultäten Katholische Theologie, Rechtswissenschaften, Geisteswissenschaften (heute: Kultur- und Gesellschaftswissenschaften) sowie Naturwissenschaften wiedergegründet. Sie ist mit 18.000 Studierenden und 2.700 Mitarbeitern in Forschung, Lehre und Verwaltung die größte Bildungseinrichtung in Stadt und Land Salzburg. Die Salzburg Management Business School wurde 2001 eingerichtet. Angeboten werden ausschließlich Universitätslehrgänge für Wirtschaftsstudenten, die akademischen Grade werden von der Universität Salzburg vergeben.
  • Das bereits in den Jahren 1939 bis 1953 als Hochschule geführte Mozarteum wurde 1970 als Hochschule wiedergegründet. Am Mozarteum werden Konzertfachstudien für Streicher, Bläser und andere Instrumentalisten angeboten. Auch pädagogisch orientierte Fächer sowie Studienmöglichkeiten in Schauspiel, Bühnenbild und Regie sind gegeben.
  • Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) wurde 2003 zu zwei Drittel mit privaten und einem Drittel mit staatlichen Mitteln errichtet und bietet Studiengänge für Humanmedizin, Pflegewissenschaften sowie ein Postgraduate-Studium der Molekularen Medizin. Die klinische Ausbildung der Studierenden erfolgt an den Universitätskliniken Salzburg. Die PMU kooperiert bei der praktischen Ausbildung auch mit Krankenhäusern in Oberbayern, vor allem mit dem Klinikum Rosenheim.

Erwachsenenbildung

Einen großen Teil der Erwachsenenbildung vermittelt mit über 1000 Kursen die Salzburger Volkshochschule. Weiters sind das kirchliche Bildungshaus St. Virgil, das Katholische Bildungswerk, das Salzburger Bildungswerk und das Ländliche Fortbildungsinstitut in der Erwachsenenbildung aktiv. In der beruflichen Fortbildung, aber auch in der Erwachsenenbildung sind das Berufsförderungsinstitut der Kammer für Arbeiter und Angestellte und das Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer tätig.

Bibliotheken

Die Stadtbibliothek Salzburg (früher Stadtbücherei) zählt mit täglich über 1000 Besuchern zu den beliebtesten Serviceeinrichtungen der Stadt. Die früher großteils im Schloss Mirabell untergebrachte Bücherei übersiedelte Anfang 2009 in einen, vom Architekturbüro HALLE1 entworfenen, Neubau in Lehen. Sie gliedert sich in die Abteilungen Hauptbücherei, Kinderbücherei, Mediathek und mobiler Bücherbus. Seit März 2009 ist es auch möglich, digitale Medien auf dem Online-Weg zu entlehnen.

Die Universitätsbibliothek, zu der auch die einzelnen Fakultätsbibliotheken und Fachbereichsbibliotheken zählen, ist vorrangig eine Bildungseinrichtung für Studenten, Akademiker, Lehrer und Wissenschaftler, die aber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Die Universität Mozarteum besitzt ebenfalls eine umfangreiche eigene Bibliothek.

Eine weitere öffentlich zugängliche Fachbibliothek ist die 1985 von Robert Jungk gegründete Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen in der Strubergasse. Hier werden auch regelmäßig Buchvorstellungen, Workshops und Diskussionen organisiert.

Daneben bestehen etliche privat geführte Fachbibliotheken, die meist nur beschränkt zugänglich sind, so etwa die Bibliothek der Stiftung Mozarteum mit dem Schwerpunkt Mozart-Forschung, die Wilfried-Haslauer-Bibliothek (politologische Fachbibliothek), die Bibliothek im Stift St. Peter oder die Max-Reinhardt-Bibliothek im Schloss Leopoldskron.

Persönlichkeiten

Die Ernennung zum Ehrenbürger ist die höchste von der Stadt Salzburg zu vergebende Auszeichnung. Mit ihr verbunden sind alle Rechte eines Salzburger Bürgers ohne dessen Pflichten. Erstmals vergeben wurde die Ehrenbürgerschaft am 6. Mai 1829 an den Landschaftsmaler Johann Michael Sattler. Nach beinahe 100 Jahren wurde 1920 mit der Kammersängerin Lilli Lehmann die erste Frau zur Ehrenbürgerin der Stadt Salzburg erkoren.

Neben den bereits im Kapitel Kultur genannten Personen sind für Salzburg vor allem Christian Doppler und Paracelsus von besonderer Bedeutung:

Christian Doppler wurde 1803 als Sohn einer wohlhabenden Steinmetzfamilie im Haus Makartplatz 1, direkt neben dem Wohnhaus Mozarts geboren. Er wurde 1850 als Universitätsprofessor für Experimentalphysik nach Wien berufen und wurde dort Begründer und Leiter des Physikalischen Instituts der Universität. Er entdeckte vor allem den heute vielfach angewandten Doppler-Effekt. Dopplers Entdeckungen bilden die Grundlage vieler wissenschaftlicher Arbeiten, etwa von Ernst Mach, Albert Einstein und Werner Heisenberg. Doppler starb lungenkrank während eines Genesungsurlaubs in Venedig im Jahr 1853.

Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, ist am Salzburger Sebastiansfriedhof in der Linzer Gasse bestattet. 1524/25 war er im Kumpfmühlhaus in der Pfeifergasse 11 zu Hause. Paracelsus, der 1525 mit den Aufständischen sympathisiert hatte, floh im selben Jahr überstürzt aus Salzburg und kehrte erst 1540 zurück. Er wohnte im Haus Platzl 3 und starb dort 1541.

Dreizehn Straßen in Salzburg sind bis heute nach Männern benannt, die gravierend in das NS-Regime verstrickt waren: Kuno Brandauer (1895–1980, Volkskundler, seit 1931 NSDAP-Mitglied), Heinrich Damisch, Herbert Karajan, Erich Landgrebe, Hans Pfitzner, Ferdinand Porsche, Tobias Reiser, Gustav Resatz, Franz Sauer, Erich Schenk, Hans Sedlmayr, Josef Thorak und Karl Heinrich Waggerl. 46 Straßen sind nach NSDAP-Mitgliedern benannt; nur 37 Straßen sind nach Frauen benannt. Die Empfehlung einer Historikerkommission, diese Straßen umzubenennen, wurde im Dezember 2021 vom Salzburger Gemeinderat mit Stimmen von ÖVP, FPÖ, SPÖ und Neos abgelehnt.

Filme

Aufgrund seiner historischen Bausubstanz dient Salzburg häufig als Kulisse für Filmprojekte. Die folgende Liste zeigt eine kleine Auswahl der über 200 in Salzburg gedrehten Filme.

  • 1943: Der kleine Grenzverkehr, Verfilmung des Romans Georg und die Zwischenfälle von Erich Kästner.
  • 1965: The Sound of Music, Verfilmung des Lebens der Familie Trapp.
  • 1993: Heidi, basierend auf einer Novelle von Johanna Spyri.
  • 2004: Jedermann, Verfilmung durch Christian Stückl.
  • 2004: Silentium (Film), Verfilmung des gleichnamigen Romans von Wolf Haas
  • 2005: La traviata, Opernverfilmung mit Anna Netrebko im Großen Festspielhaus.
  • 2006: Mozart – Ich hätte München Ehre gemacht, verfilmte Biographie Wolfgang Amadeus Mozarts.
  • 2006: Le nozze di Figaro, italienischer Musikfilm, gedreht im Kleinen Festspielhaus.
  • 2009: Knight and Day, US-Actionkomödie mit Tom Cruise und Cameron Diaz
  • 2013: Eyjafjallajökull – Der unaussprechliche Vulkanfilm, Filmkomödie mit Dany Boon und Valérie Bonneton
  • 2017: Die beste aller Welten, Spielfilm von Adrian Goiginger.

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Salzburg

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